Dell: Direktverkauf ist keine Religion
Der Computerhersteller Dell befindet sich seit dem Verlust der Führungsposition auf dem PC-Markt Ende vergangenen Jahres im Abwärtstrend. Um diesen zu stoppen ist das Unternehmen sogar bereit, von seinem Direktvertriebsmodell Abstand zu nehmen – so Konzernchef Michael Dell in einem internen Memorandum.
»Vertraulich – nur zum internen Gebrauch«, so lautet die Überschrift eines Memorandums, das Firmengründer und CEO Michael Dell Ende vergangener Woche an seine Mitarbeiter richtete. Und tatsächlich: Wenn vielleicht nicht inhaltlich, so präsentiert das Strategiepapier auf jeden Fall vom Ton her einen radikalen Kurswechsel. »Der Direktverkauf war eine Revolution, aber er ist keine Religion«, so Michael Dell in dem Papier, das am Wochenende vom New Yorker Wall Street Journal abgedruckt wurde. Weiter heißt es, Dell sei dabei, Verbesserungen in der Preisstruktur, Produktentwicklung, Lieferung und Kundenzufriedenheit umzusetzen. Es gehe dabei nicht nur um Kostensenkungen, sondern vor allem um Investitionen in die Zukunft.
Dell verliert seit einigen Quartalen beständig Marktanteile, vor allem an Hewlett-Packard (HP), an die man auch Ende vergangenen Jahres die Marktführerschaft im PC-Segment abtreten musste. Michael Dell, der seit 31. Januar wieder das Ruder bei dem von ihm gegründeten Computerhersteller übernommen hat, erklärt nun in dem Memorandum, er wolle »das Wachstum neu entfachen und wieder mehr Kunden erreichen«. Verstärkt wolle man nun in Wachstumsmärkte wie Brasilien, Russland, Indien und China investieren – und eben auch über zusätzliche Vertriebswege neben dem traditionellen Direktmodell nachdenken. Zuletzt hatten Äußerungen von Dell-Firmensprechers Dwayne Cox (CRN berichtete ) Anlass zu Vermutungen gegeben, das Unternehmen plane den Aufbau einer Kette eigener Stores.
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