Dell: Stellenstreichungen trotz Zuwächsen
Das vorläufige Quartalsergebnis von Dell ist besser ausgefallen als erwartet. Dennoch will sich das Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten von zehn Prozent seiner Mitarbeiter trennen.

Warum gibt Michael Dell, bisher als Verkünder der reinen Direktvertriebs-Lehre bekannt, sein bewährtes Geschäftsmodell auf und wendet sich in einem Aufsehen erregenden Schritt (CRN berichtete ) nun dem Channel zu? Einige Analysten erwarteten, die Antwort auf diesen Sinnungswandel in den Geschäftszahlen für das erste Quartal des Dell-Fiskaljahres 2008 zu finden. Bereits seit Ende vergangenen Jahres war Dell mit seinem Marktanteil auf dem weltweiten PC-Markt hinter den Rivalen HP zurückgefallen. Brancheninsider hatten daher für das zurückliegende Geschäftsquartal mit einem Umsatzrückgang gerechnet.
Wie das vorläufige Quartalsergebnis des Computerherstellers nun belegt, kann das Unternehmen die Analystenerwartungen deutlich übertreffen: So hat Dell im ersten Quartal des Fiskaljahres 2008 seinen Umsatz um 2,8 Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar gesteigert. Der Nettogewinn von 759 Millionen Dollar ist gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. Bei den positiven Quartalszahlen konnte Dell vor allem von einem zweistelligen Wachstum im Geschäft mit Servern und Storage profitieren.
Trotz dieser guten Zahlen zieht Dell nun allerdings die Daumenschrauben an: 8.800 Angestellte, etwa zehn Prozent der Belegschaft, werden das Unternehmen verlassen müssen. »Obwohl Personalabbau immer schwierig ist, sehen wir diese Maßnahme als entscheidend an«, betonte CEO Michael Dell. Personalstraffung und Bilanzzuwächse - beide Meldungen wurden an den Börsen gerne gesehen: Der Dell-Aktienkurs zog um über sechs Prozent an.