Dell strebt Löschung der Marke »Netbook« an
Der Computerhersteller Dell hat beim amerikanischen Marken- und Patentamt die Löschung der Marke »Netbook« beantragt. Der bisherige Rechteinhaber, das kanadische Unternehmen Psion, pocht auf seine Rechte und hat Abmahnungen an Hersteller, Händler und Webseitenbetreiber verschickt, die mit dem Begriff »Netbook« Geräte bewerben, die nicht von Psion stammen.

Dell stützt seinen Antrag beim Marken- und Patentamt auf drei Punkte: So würden derzeit weder Geräte von Psion unter dem Namen Netbook verkauft werden, noch seien nach Dells Informationen Produkte für die Zukunft geplant. Punkt zwei sei ein betrügerischer Meineid, den Psions Produkt-Manager Herb Turzer im November 2006 begangen haben soll, um Psions Rechte an der Marke zu behalten. Damals versicherte Turzer, das Psion den Begriff »Netbook« in den fünf Jahren seit dem Erhalt des Markenrechts kontinuierlich im Handel genutzt habe. Das entspreche nach Dells Auffassung nicht der Wahrheit, Psion habe Netbooks nur bis 2003 produziert. Schließlich argumentiert Dell, dass der Begriff »Netbook« mittlerweile in den allgemeinen Sprachgebrauch, als Beschreibung von »kleinen und günstigen Notebooks«, eingegangen sei.
Netbook-Erfinder Psion sieht das naturgemäß komplett anders. So sei das »Netbook« keineswegs bereits Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs. Die Kategorie der Mini-Notebooks auf Intel-Atom-Basis sei noch viel zu neu, als das der Begriff »Netbook«, außerhalb der Bevölkerungsgruppe der stark an neuen Technologien interessierten Personen, schon zur Standard-Beschreibung geworden ist. Zudem würde man die Marke »Netbook« seit 1999 ununterbrochen nutzen, wenn auch in letzter Zeit im geringeren Ausmaß. Mit den Abmahnungen verfolge man keinerlei finanzielle Interessen. Psion wolle nur seine Marke schützen. Die Firma gibt allen abgemahnten Unternehmen drei Monate Zeit, um den falsch genutzten Begriff Netbook aus ihrer Werbung zu entfernen.