Dem Ipod auf der Spur. Der französische Anbieter Archos will mit seinem neusten Gerät »Gmini 400«, ein Audio-Rekorder mit Video-Funktionen, Apple im MP3-Markt Marktanteile abnehmen. In Deutschland sucht der Hersteller dazu noch die Unterstützung von Fachhändlern.
Er sieht aus wie ein eigenwilliger PDA im Querformat mit einem Farbdisplay, hat aber mit einem Taschencomputer gar nichts zu tun: »Gmini 400« ist vielmehr ein handliches Multimedia-Talent, das außer MP3-Files abzuspielen auch noch eine ganze Menge weiterer Funktionen ausführen kann. Dazu gehört das Betrachten von Videos und Filmen im MP4-Format sowie Digitalfotos anzuzeigen. Gleichzeitig bietet das Gerät dem Anwender eine Festplattenkapazität von 20 GByte. Außerdem ist »Gmini 400« auch noch eine Spielekonsole (die genaue Produktbeschreibung befindet sich in dem der Printausgabe beiliegenden Sales Guide auf Seite 20).
Mit diesem Multifunktions-Tool will Archos nun den deutschen Markt erobern und Apple Marktanteile streitig machen. Mit Marketing-Aktionen wie Anzeigenkampagnen soll dieses Vorhaben nach Vorstellung von Rémi Durand, Marketing-Manager bei Archos, gelingen. Allerdings gesteht er ein, dass Archos nicht über die gleichen finanziellen Mittel wie Apple verfügt, um dauerhafte Werbeaktionen zu ermöglichen. Der Macintosh-Anbieter ist aber nicht der einzige Mitbewerber, zu ihnen gehören auch Unternehmen wie I-River und Creative. Durch die Markteinführung im September hofft Archos vor allem vom Weihnachtsgeschäft zu profitieren.
Um den Brand im deutschen Markt bekannt zu machen, hat der Hersteller, der bereits seit zwei Jahren in Düsseldorf eine deutsche Filiale betreibt, zunächst den Kontakt zu Retailern wie Media-Saturn und Promarkt gesucht. Aber auch Verbundgruppen wie beispielsweise EP und Expert haben bereits die Vorgängermodelle des »Gmini 400« in Deutschland vertrieben. Im vergangenen Jahr konnte deshalb allein die deutsche Niederlassung unter der Leitung von Wilhelm Apih, Geschäftsführer und COO bei Archos Deutschland, einen Umsatz von zehn Millionen Euro erwirtschaften. Etwa 30 Prozent davon erzielte das Unternehmen nur durch den Verkauf in Retailmärkten. Den größten Umsatzanteil nimmt aber der Vertrieb über den Online-Anbieter Amazon ein. Die Einnahmen durch den Fachhandel liegen dafür nur bei mageren zehn Prozent.
Das soll sich nach Apihs Vorstellung ändern: »Wir sind nach wie vor daran interessiert, verstärkt über den Fachhandel zu vertreiben«, erklärt er. Denn bereits mit dem Start der deutschen Niederlassung hat Archos einen ersten Versuch unternommen, den Fachhandel anzusprechen. Im zweiten Anlauf sollen Anzeigenkampagnen sowie Werbebroschüren und Mailingaktionen zum Erfolg führen. Zudem unterstützt Archos den interessierten Fachhandel mit POS-Material, Dummie-Geräten sowie einem schnellen Reparaturservice, der die Geräte innerhalb von durchschnittlich sechs bis acht Stunden wieder in Stand setzt oder austauscht. Damit es mit dem Fachhandel doch noch klappt, hat Archos bereits die Unterstützung der Distributoren Wave, Dexx IT und Pegasus gesucht.
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