Auch die MTBF ist bei solchen Festplatten wesentlich höher als bei Nicht-Server-HDDs, die meist nur für einen Betrieb von vier bis maximal acht Stunden täglich vorgesehen sind.
Für den Anschluss der Festplatten bieten die meisten Mainboardhersteller Onboard-Raid-Controller an, die in den Chipsätzen integriert sind. Sollte allerdings ein Linux-Betriebssystem zum Einsatz kommen, kommt man meist nicht um die Verwendung eines externen Raid-Controllers herum, da für die Onboard-Controller sehr wenige Treiber für das Linux-Umfeld existieren. Aber nicht nur die Treiberunterstützung sollte ein Kriterium für die Verwendung eines externen Raid-Controllers sein.
Neben der höheren Performance durch eigene CPU und eigenen Cache ist es bei den meisten externen Raid-Controllern auch möglich, die Sicherheit durch die Verwendung einer Battery-Backup-Unit zu erhöhen. Eine BBU stellt sicher, dass nicht geschriebene Daten, die sich noch im Controller-Cache befinden, auch eine gewisse Zeit nach einem Stromausfall noch vorhanden sind.
Durch das Aufrechterhalten der Spannung am Cache können die Daten nach dem Neustarten des Servers noch auf das Volume geschrieben werden und die Konsistenz der Daten ist wieder hergestellt.
Falls man fälschlicherweise auf eine BBU verzichtet, kann dies beim oben beschriebenen Szenario gravierende Dateninkonsistenzen nach sich ziehen. Bei der Wahl des Raid-Systems selber muss der Aspekt Sicherheit und Performance beachtet werden. So ist beispielsweise, wenn neben Sicherheit auch Performance benötigt wird, bei einer kleinen Anzahl von Festplatten ein Raid 10 einem Raid 5 vorzuziehen.
Ein Raid 5 oder Raid 6 ist, laut Aussagen verschiedener Hersteller von Raid-Controllern, durch die Paritätsberechnung erst ab einer Plattenanzahl von acht oder mehr hoch performant. Des Weiteren sollte jedem Raid-Verbund für den Notfall eine so genannte Hot-Spare-Platte zugewiesen werden.
Diese Hot-Spare-Platte übernimmt sofort nach Ausfall einer Platte deren Arbeit und das Raid kann sich innerhalb kurzer Zeit selbst reparieren. Allerdings sollte beachtet werden, dass selbst ein Raid-System ein Backup nicht ersetzt.
Beim Remote-Management ist es vorteilhaft, dieses kombiniert mit einer KVM-over-LAN-Lösung zu verwenden. Somit kann auch ein Windows-Server über Remote-Verbindung wie gewohnt über die Oberfläche administriert werden. Einige System-Hersteller bieten Komplettlösungen an, die über eine Management-Software auch das System komplett zentralisiert überwachen.
So erhält der System-Manager beispielsweise bei dem Ausfall eines Lüfters oder eines Netzteileinschubes Nachricht per E-Mail oder per SNMP-Trap und kann so zeitnah und gezielt reagieren. Im Small-Business-Bereich ist zudem darauf zu achten, in den Servern ein Backup-Laufwerk zu verbauen. Hier bieten sich je nach Datenmenge entweder Tandberg-RDX zur Sicherung auf 2,5-Zoll-HDDs in Tape-Verpackung oder der Einsatz von LTO-Streamern an.
Nachdem man alle Komponenten ausgewählt hat, die in dem neuen Server verbaut werden sollen, empfiehlt es sich, die Verfügbarkeit der Treiber für das gewünschte Betriebssystem zu überprüfen. Manche Hardware-Lieferanten bieten ihren Kunden bereits eine Auflistung, welche Geräte mit welchen Betriebssystemen zusammen arbeiten. Falls dies nicht der Fall ist, empfiehlt sich die Recherche im Internet.
Service und Support müssen stimmen
Als wichtiges Entscheidungskriterium müssen auch Service und Support des Serverherstellers dienen. Es sollte sichergestellt sein, dass die Reaktion auf ein Problem seitens des Herstellers innerhalb kürzester Zeit erfolgt. Die Erreichbarkeit des Supports sollte zu jeder Tages- und Nachtzeit garantiert sein.
Auch die Verfügbarkeit der Ersatzteile sollte über die geplante Betriebsdauer des Servers gewährleistet sein, da gerade bewegte Teile wie Festplatten oder Gehäuselüfter bei einer Laufzeit von drei bis fünf Jahren schon mal vereinzelt den Dienst quittieren. Ein dazu gekaufter Vorort-Service erleichtert im Fehlerfall auch den Umbau defekter Hardware in einer Zweigstelle oder einem Rechenzentrum.
Markus Jungwirth, Thomas-Krenn