»Denkt nicht in Geräten, sondern in Prozessen« (Fortsetzung)
- »Denkt nicht in Geräten, sondern in Prozessen«
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Wie werden globales Sourcing und die Industrialisierung von Services die IT-Welt verändern? Die IT muss heraus aus der rein technischen Ecke und hin zum Geschäft. Sie muss für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens eingesetzt werden. IT wird mehr und mehr zur Commodity. Seit der Erfindung des PC hat es keine neue Basistechnologie mehr gegeben, die irgendetwas grundlegend verändert hat. Auch das Internet war letztendlich nur die logische Weiterentwicklung der Vernetzung. Die IT-Verantwortlichen in den Unternehmen müssen sich weniger als technische Spezialisten, sondern mehr als Dienstleister ihrer Kunden verstehen, die die IT mit den Geschäftszielen und -prozessen abstimmen. Denkt nicht in Systemen und Geräten, sondern in Anwendungen und Geschäftsprozessen! In Deutschland setzen die IT-Verantwortlichen aber immer noch viel zu sehr auf reine Kosteneinsparungen, wie unsere internationalen Vergleiche zeigen.
Das liegt nicht zuletzt an der Geschäftsleitung, weniger an der IT selbst!? Was Unternehmen brauchen, ist mehr Business-Verständnis der IT-Verantwortlichen und auf das Geschäft abgestimmte Ziele und Messgrößen, keine technischen wie etwa die Verfügbarkeit von Systemen. Leider ist der CIO in vielen deutschen Unternehmen in vielen Fällen immer noch falsch positioniert. Man betrachtet ihn und die IT nicht als Businesspartner, sondern als Hilfsfunktion im Backoffice und daher als reinen Kostenverursacher. Also konzentriert er sich fast zwangsläufig auch auf die Kosten, nicht auf Geschäftsprozesse. In Großkonzernen finden Sie außerdem oft zwei IT-Verantwortliche. Der CIO ist zwar nah dran am Vorstand, hat aber vielfach keine Budgethoheit. Das Geld hat der Leiter der IT-GmbH oder des Rechenzentrums. Der wiederum berichtet jedoch meist an jemanden, der weit weg von den Business-Prozessen ist. Uns sagen mittlerweile viele Unternehmenschefs »Wir haben als CEO keinen richtigen Ansprechpartner für die IT mehr.« Wie die IT an Geschäftszielen gemessen werden kann, sieht man zum Beispiel in der Produktion bei BMW. Eine relevante Messgröße lautet dort »Wie viele Fahrzeuge konnten aufgrund von IT-Fehlern nicht produziert werden?«
Ihr Rat lautet demnach zusammengefasst: Auslagerung der Basis-IT und damit weniger Aufwand für den Betrieb, und letztlich mehr Zeit für Innovationen sowie die Umsetzung der Geschäftsziele. In etwa, ja. Wartung und Entwicklung von Applikationen können sie heute beispielsweise ohne Probleme nach Indien oder China vergeben und damit 25 bis 40 Prozent der Kosten für das Applikationsmanagement sparen. IT-Verantwortliche müssen das globale Sourcing vorantreiben. Bezogen auf die IT-Infrastruktur gilt: logischer nächster Schritt nach der Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur ist die Virtualisierung. In Deutschland sind die IT-Verantwortlichen im Bezug auf die konsequente Virtualisierung bislang deutlich zurückhaltender als ihre europäischen Kollegen.
Was plant Accenture, um Unternehmen bei diesen Aufgaben zu unterstützen? In den nächsten drei Jahren läuft ein Investitionsprogramm über 250 Millionen Dollar. Damit investieren wir in Trainings für unsere Mitarbeiter, in die Rekrutierung und in Offshoring-Kapazitäten. Wir wollen immer die besten Leute an Bord haben, die die besten Lösungen – unabhängig von der technischen Plattform unserer Kunden – entwickeln können und die verlässlichsten Kapazitäten anbieten. Letztendlich geht es uns darum, IT-Strategien für unsere Kunden zu entwickeln, die messbare wirtschaftliche Resultate liefern.