»Wir gehen nicht panisch in vertikale Märkte«
- »Der Ausstieg aus dem TV-Geschäft ist nicht endgültig«
- »Wir gehen nicht panisch in vertikale Märkte«
CRN: Kommen wir einmal zu Ihrem Schlüsselprodukt Displays. Als BenQ sich damals aus dem Acer-Konzern verabschiedete, musste Acer eine komplett neue Monitor-Division aufbauen. Nach aktuellen Marktzahlen rangiert Acer nun weit vor BenQ. Ist das befriedigend?
Grumbir: Das ist eine rein rethorische Frage. Natürlich ist das nicht befriedigend, vor allem weil wir bereits wissen, wie das ist, unter den Top drei zu stehen. Mit unseren Produkten und unserem Portfolio werden wir dorthin marschieren, wo wir schon einmal waren. Ich bin mir sicher, dass wir damit die Kundenwünsche optimal befriedigen können.
CRN: Mitbewerber wie NEC und Samsung adressieren in Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern sehr stark vertikale Märkte. Bleiben Sie im Mainstream-Segment?
Grumbir: Die Kunden, die wir ansprechen, bleiben dieselben. Es ist nicht geplant, neue Kundengruppen zu erschließen. Wir gehen nicht panisch in vertikale Märkte nur weil es einen Umsatzeinbruch im Markt gab. Wir sind im klassischen Fachhandel mit den Kunden im Corporate Business und im Retail stark. Wenn wir dort unsere Ziele erreicht haben, dann können wir weitersehen. Wir müssen nicht auf allen Hochzeiten tanzen, da geht es eher nach dem Grundsatz »Schuster bleib bei deinen Leisten«.
CRN: In der Vergangenheit glich das BenQ-Portfolio häufig einem Bauchladen. Wird es in Zukunft eine klarere, nachhaltigere Produktpolitik geben?
Grumbir: Wir waren ein junges Unternehmen und mussten unser Portfolio zum Teil noch sondieren. Seit mehr als einem Jahr konzentrieren wir uns hauptsächlich auf Displays, Projektoren, Notebooks und Digicams. Unser taiwanischer Mutterkonzern bietet sehr viele Produkte an, die wir nicht alle in Deutschland und Europa vermarkten.
CRN: Werden die Notebooks ähnlich wie bei Projektoren und Displays künftig auch im B-2-B-Umfeld eine Rolle spielen?
Grumbir: Nein, unsere Joybooks sind für das Consumer-Segment konzipiert. Dort sehen wir für uns die besten Absatzchancen. Deshalb ist auch B-2-C der bevorzugte Absatzkanal für die Notebooks.
CRN: Displays, Notebooks und zum Teil auch Projektoren sind ausgewiesene IT-Produkte. Wie sieht es bei den UE-Produkten aus. Wie geht es beispielsweise bei LCD-Fernsehern weiter?
Grumbir: Der Ausstieg aus dem LCD-TV-Geschäft ist nicht endgültig. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir in Deutschland wieder LCD-TVs auf den Markt bringen. Wir glauben immer noch an die digitale Konvergenz. Weltweit gesehen ist BenQ sowohl ein IT- als auch ein UE-Konzern. In Deutschland sind wir jedoch etwas IT-lastiger.
CRN: Wie stellt sich die Situation bei den anderen Produktgruppen dar?
Grumbir: DVD-Rekorder und Storage- Produkte wie DVD-Brenner vertreiben wir nicht mehr. Mäuse und Tastaturen haben wir weiterhin im Portfolio, liegen aber nicht in unserem Fokus. Hier machen wir den einen oder anderen Spot Deal. Digicams bleiben aber im Sortiment.
CRN: Das verwundert etwas, denn bei Digicams ist die Luft zu den A-Brands doch sehr dünn geworden.
Grumbir: Das stimmt. Allerdings machen unsere Kollegen in Ländern wie der Schweiz, Spanien, Frankreich und Italien ein sehr gutes Business mit BenQ-Digicams. Das weckt in uns den sportlichen Ehrgeiz, ebenso erfolgreich zu sein.
CRN: Wie formulieren Sie Ihre mittelfristigen Ziele für BenQ Deutschland?
Grumbir: Was die Akzeptanz beim Endkunden betrifft, wollen wir kommendes Jahr wieder auf dem Level sein, den wir 2006 hatten. Beim Umsatz möchten wir spätestens 2009 unter den Top drei bei den Displays und Nummer eins bei den Projektoren sein.
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