Interview mit SIS-Deutschland-Chef Andreas Ziegenhain

»Der externe Markt bleibt für uns strategisch sehr wichtig«

9. August 2007, 7:21 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Verkaufsgerüchte haben geschadet

Anpassung Strategie - Apassung Gehälter: Anderas Ziegenhain fördert und fordert die SIS-Belegschaft
Anpassung Strategie - Apassung Gehälter: Anderas Ziegenhain fördert und fordert die SIS-Belegschaft

Andere Bereiche wie das Wartungsgeschäft spielen für SIS keine Rolle mehr. Die damalige SBS-Tochter Sinitec wurden vor zweieinhalb Jahren an die bis dato unbekannte A&O-Gruppe verkauft. Bekannt ist diese Gesellschaft nun allzu gut. Über 600 ehemalige Sinitec-Mitarbeiter wurden kürzlich mit der Insolvenz konfrontiert. Drücken diese Vorgänge auf die Stimmung von SIS-Mitarbeitern?

Was Sie ganz klar sehen müssen: Das IT-Umfeld ist sehr dynamisch. Es gibt große Bereiche dieses Geschäfts, die sehr stark durch Kostendruck geprägt sind. Die Hardware-Wartung gehört dazu. Die frühere SBS - wie beschrieben ja heute Teil von Siemens IT Solutions and Services - hatte die Sinitec-Gesellschaften bereits vor rund zehn Jahren ausgegründet und vor fast zweieinhalb Jahren im Rahmen ihrer strategischen Neuausrichtung und Konzentration auf höherwertige IT-Services verkauft. Abgesehen von Sinitec: Wir erwarten von unseren Mitarbeitern, dass Sie ihre Qualifikationen entsprechend den Marktgegebenheiten entwickeln und so in die Aufgaben hineinwachsen, die wir an sie stellen. Wir haben in Deutschland gerade kürzlich unsere Gehälter einer Marktanpassung unterzogen. Das geschieht natürlich mit Blick darauf, dass wir unseren Mitarbeitern eine gesicherte Zukunft bieten wollen.

Anpassung nach unten, vermuten wir.

Im Schnitt haben Sie Recht. Aber es gab auch Mitarbeitergruppen, deren Gehälter sich in die andere Richtung entwickelt haben.

Sanierung, Umbau, Verkaufsgerüchte und dann doch ein spätes Bekenntnis der Konzernspitze, dass SIS eine strategische Sparte von Siemens ist. Kunden sind ja sehr sensible, wenn ein IT-Dienstleister gründlich umgekrempelt wird.

Auf die strategische Neuausrichtung von Siemens IT Solutions and Services hat der Markt extrem positiv reagiert. Die Kunden haben das sehr begrüßt und uns mitgeteilt, dass wir diese Richtung vielleicht schon früher hätten einschlagen sollen. Die Gerüchte, von denen Sie sprechen, haben uns im Neugeschäft aber nicht unbedingt geholfen.

Herr Ziegenhain, haben IT-Dienstleister, die zu einem Konzern gehören, dessen Kernkompetenz außerhalb der IT-Branche liegt, noch eine Zukunft?

Bei Siemens spielt die IT-Kompetenz durch die Bank weg eine sehr große Rolle - und wird immer wichtiger. Gemeinsam mit Siemens können wir branchenbezogene Gesamtlösungen in einer Breite und Tiefe anbieten, die ich so bei unseren Wettbewerbern nicht sehe. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, das uns im Markt differenziert. Entsprechend ist der Wertbeitrag sehr hoch, den Siemens IT Solutions and Services für den Konzern und seine Kunden leisten kann.

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  3. Verkaufsgerüchte haben geschadet

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