Interview mit SIS-Deutschland-Chef Andreas Ziegenhain
»Der externe Markt bleibt für uns strategisch sehr wichtig«
Die schmerzhafte Umstrukturierung hat die Sparte IT-Dienstleistungen bei Siemens (ehemals SBS) hinter sich. Mit dem Konzern im Rücken sieht es für die neue SIS wieder rosiger aus. Auch wenn die Vergangenheit um die Ex-Tochter Sinitec Mitarbeiter und Management jüngst wieder einholt. Über die neue Strategie und Ziele der SIS sprach CRN mit Deutschland-Chef Andreas Ziegenhain.
CRN: Herr Ziegenhain, wie melden Sie sich am Telefon?
Ziegenhain: Mit Siemens IT Solutions and Services, Andreas Ziegenhain.
Ein ganz schönes Wortungetüm, das nicht leicht über die Lippen geht.
Die Namensgebung war eine bewusste Entscheidung, die zwei Signale senden sollte. Erstens: Es handelt sich um einen gleichberechtigten Neuanfang zwischen den fünf neuen IT-Unternehmen, die in Siemens IT-Solutions and Services aufgegangen sind. Zweitens: Es geht um eine strategische Zäsur was die Integration in den Siemens-Konzern anbelangt. Und darum steht Siemens für uns ganz vorne. Der Name symbolisiert somit auch unsere neue Strategie.
Die, dass der ehemalige IT-Dienstleister SBS jetzt ganz überwiegend für die Konzermutter Siemens tätig ist?
Ganz im Gegenteil. Bedenken Sie, dass wir rund zwei Drittel unseres Umsatzes mit Kunden erzielen, die nicht zum Siemens-Konzern gehören. Der externe Markt ist und bleibt für uns strategisch sehr wichtig. Auf der anderen Seite: Unser Ansatz ist - und das bringen wir im Namen des neuen Bereichs klar zum Ausdruck -, der Ausbau des Geschäfts mit und durch Siemens. Wenn wir Siemens gemeinsam im Markt stärken, stärken wir uns selbst. Neben der technologischen Kompetenz, die wir den anderen Bereichen von Siemens zur Verfügung stellen, profitieren wir im Gegenzug auch von einem besseren Zugang für unseren Vertrieb.
Inwiefern?
Es gibt wohl keinen Großkunden, zu dem Siemens keinen Zugang hat. Siemens IT Solutions and Services ist Teil eines Technologiekonzerns, der in vielen Bereichen Weltmarktführer ist. Wir können hier als Integrationspartner für die Siemens-Kunden einen zusätzlichen Wert schaffen. Diese Synergien wollen wir nutzen, um Zukunftsfelder für uns zu erschließen, die deutlich stärker wachsen als die klassischen IT-Bereiche.
An welche Bereiche denken Sie hier vor allem?
Beispielsweise die Energieverteilung, Automatisierungstechnik. oder die Medizintechnik. Dort können wir als Teil des Siemens-Portfolios an den Markt gehen.
- »Der externe Markt bleibt für uns strategisch sehr wichtig«
- Kein Wettbewerb mit anderen Siemens-Sparten
- Verkaufsgerüchte haben geschadet
