Die ganze Welt ist heute im Internet. Die ganze Welt? Nein. Denn in einem kleinen Land namens Deutschland gibt es noch eine Zelle Widerstands. Fast 20 Prozent der Unternehmen sind laut statistischem Bundesamt noch nicht ans Netz angeschlossen.
Das weltweite Web erobert immer mehr Lebensbereiche und bietet eine ungeahnte Vielfalt an Möglichkeiten. Doch es gibt auch hartnäckige Zellen des Widerstands, auch in Deutschland. Laut der neusten Umfrage des statistischen Bundesamtes (Destatis) sind noch immer knapp 20 Prozent der Unternehmen nicht mit dem weltweiten Netz verbunden. Damit hat sich der Wert gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2003 um lediglich sieben Prozent verbessert. Ermittelt wurden die Zahlen durch eine Stichprobe bei 20.000 Unternehmen aller Größen, wobei keine Betriebe aus dem Gesundheitswesen, Kultur und Sport berücksichtigt wurden.
Etwas deutlicher ist in der gleichen die Zahl der Unternehmen gestiegen, die das Internet nutzen, um mit Behörden und öffentlichen Einrichtungen zu kommunizieren. Der Anteil liegt laut Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2009 bei 53% und somit um 21 Prozentpunkte höher als 2003. Die häufigste Aufgabe ist dabei das Herunterladen von Formularen, das 85 Prozent der angeschlossenen Unternehmen praktizieren. Allerdings senden nur 75 Prozent die ausgefüllten Formulare und Anträge auch auf elektronischem Wege wieder zurück an die öffentlichen Stellen. Knapp 81 Prozent gaben außerdem an, das Internet zur Informationsbeschaffung einzusetzen. Ebenfalls gefragt sind Bankgeschäfte, die laut der Statistik über drei Viertel der Unternehmen mit Internetanschluss inzwischen (zumindest teilweise) online erledigen. Wenig beliebt sind offenbar öffentliche Ausschreibungen über das Internet, die nur von rund 14 Prozent genutzt werden. Auch Weiterbildungsmaßnahmen im Internet werden lediglich in 12 Prozent der Unternehmen eingesetzt.