Laut einer aktuellen One Data-Studie erkennen viele deutsche Unternehmen das wirtschaftliche Potenzial ihrer Daten nicht. Führungskräfte vernachlässigen wichtige Bereiche, und mangelnde Datenqualität hemmt die Entwicklung effektiver Strategien.
Laut einer Umfrage des Softwareunternehmens One Data sind deutsche Unternehmen von ihrer Datenkompetenz überzeugt. 59 Prozent der befragten Business-Entscheider und IT-Verantwortlichen gaben an, dass sie ihre Daten erfolgreich zur Entscheidungsfindung und Effizienzsteigerung nutzen würden. Dennoch zeigt sich in der Realität eine deutliche Lücke zwischen der Selbsteinschätzung und der tatsächlichen Nutzung von Daten.
Eine Bitkom-Studie1 zeigt zudem, dass nur sechs Prozent der deutschen Unternehmen das volle Potenzial ihrer Daten ausschöpfen. In vielen Unternehmen bleiben essenzielle Bereiche wie Supply Chain (21 Prozent), Produktion (27 Prozent) und Einkauf (28 Prozent) unzureichend in die Datenstrategie eingebunden. Lediglich Marketing und Vertrieb (40 Prozent) sowie der Kundenservice (43 Prozent) profitieren von einer datengetriebenen Herangehensweise.
Ein weiteres Hindernis stellt die mangelhafte Datenqualität dar. 59 Prozent der Befragten beklagen die unzureichende Pflege der vorhandenen Daten, was deren Vertrauenswürdigkeit beeinträchtigt und fundierte Entscheidungen erschwert. Neben der Datenqualität nannten die Teilnehmer technische Komplexitäten (55 Prozent) und Datenschutzbedenken (54 Prozent) als wesentliche Herausforderungen im Datenmanagement.
Nur ein kleiner Teil der Unternehmen verfügt über eine zentrale Instanz für Datenmanagement. Rund 16 Prozent der Unternehmen haben ein dediziertes Team, und nur 17 Prozent setzen auf einen Chief Data Officer (CDO). Insbesondere in größeren Unternehmen sei diese Position jedoch entscheidend, um eine konsistente Datenstrategie zu entwickeln und das Bewusstsein für den Wert von Daten auf Führungsebene zu stärken.
Die Studie offenbart zudem, dass IT-Verantwortliche das Potenzial von Daten deutlich höher einschätzen als ihre Kollegen aus der Führungsetage. Während 81 Prozent der IT-Entscheider die Bedeutung von Daten betonen, sehen nur 73 Prozent der C-Level-Manager dies ebenso. Nur ein Drittel der Führungskräfte arbeitet regelmäßig mit Unternehmensdaten, was die Notwendigkeit eines Kulturwandels unterstreicht.
Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, müssen deutsche Unternehmen ihre Daten strategisch besser nutzen. Es bedarf einer höheren Qualität der Daten sowie einer Ausweitung der Datennutzung auf alle Geschäftsbereiche. Experten wie ein Chief Data Officer könnten dabei helfen, Unsicherheiten zu überwinden und die Datenstrategie zu optimieren.
1 https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Datenoekonomie-Deutschland-2024#_
Über die Umfrage-Methodik |
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Es handelt sich um eine Online-Umfrage der YouGov Deutschland, die im Auftrag von One Data vom 22. Juli bis zum 30. Juli 2024 durchgeführt wurde. Dabei wurden 748 IT-Entscheider und 319 C-Level-Manager in Deutschland zur Wahrnehmung und Nutzung von Daten in ihren Unternehmen befragt. |