Laut Marktforschungsinstitut Gartner blieb das PC-Markt-Wachstum in Deutschland 2006 deutlich hinter dem europäischen Durchschnitt zurück. Das bescheidene Plus wurde ausschließlich durch Notebooks erwirtschaftet, die inzwischen 53 Prozent des Marktes ausmachen.
2006 stagnierte der deutsche PCMarkt laut Gartner bei rund 9,6 Millionen verkauften Rechnern. Das entspricht einem marginalen Plus von gerade mal 1,9 Prozent. Das stärkste Wachstum verzeichnete im Jahresvergleich Hewlett- Packard. Der US-Hersteller setzte in Deutschland knapp 19 Prozent mehr Rechner ab als im Vorjahr. Deutlich rückläufig waren die Verkäufe von Fujitsu Siemens Computers (FSC). Der deutsche Marktführer musste 2006 ein Absatzminus von fast neun Prozent gegenüber dem Vorjahr einstecken. Den größten Einbruch musste Medion hinnehmen. Das Minus von über 15 Prozent wurde vor allem durch die schwächelnde Nachfrage von Aldi verursacht. Medions Geschäftsvolumen mit dem Lebensmittel-Discounter soll um die Hälfte zurückgegangen sein. Acer, die Nummer drei im deutschen Markt, konnte im Jahresvergleich immer noch zweistellig zulegen. Direktvermarkter Dell setzte über acht Prozent mehr PCs ab und baute ebenfalls seinen Marktanteil aus.
Für das vierte Quartal 2006 errechnet Gartner einen Gesamtabsatz von 3,2 Millionen PCs in Deutschland. Das entspricht einem knappen Zuwachs von vier Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2005. Die Marktforscher von IDC hatten nach vorläufigen Zahlen lediglich einen Zuwachs von 2,1 Prozent gezählt (CRN berichtete in Ausgabe 6/2007). Laut Gartner zeigte das Notebook-Geschäft einen deutlichen Zuwachs von 17,1 Prozent im Jahresvergleich. Die Verkäufe im Desktop- Segment gingen in derselben Periode um 7,8 Prozent zurück. »Notebooks machen inzwischen 53 Prozent aller PC-Käufe aus. Die Nachfrage nach Notebooks im vierten Quartal war deutlich stärker als erwartet«, erklärt Gartner- Analystin Meike Escherich. Nach der Flaute in der ersten Hälfte des Jahres zeige der Gesamtmarkt zwar endlich wieder Wachstum, liege aber weiterhin unter dem westeuropäischen Durchschnitt von plus sieben Prozent.
Die Hoffnung vieler Hersteller, dass Dual Core und Microsoft Vista die Nachfrage im nächsten Quartal weiter antreiben würden, teilt Escherich nicht uneingeschränkt. »Wir erwarten den Anschub im Markt allerdings erst Mitte nächsten Jahres, wenn die Testphase für Vista mit erneuten PC-Käufen im Großkundengeschäft zusammenfällt. Sollte der Dollar weiterhin fallen, könnte es in der Zwischenzeit für europäische Hersteller noch mal besonders schwer werden, sich gegen die Dollar-basierten Marken im Preiskampf zu behaupten.«
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