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Acer und Asus lassen Dell und Fujitsu alt aussehen

Deutscher PC-Markt wieder im Aufwind

Nach einem schwachen Jahresauftakt konnte der deutsche PC-Markt im dritten Quartal 2009 wieder zulegen. Nachfragetreiber waren Note- und Netbooks für Consumer. Dementsprechend profitierten die Netbook-Vorreiter Acer und Asus am stärksten. Verlierer waren erneut Fujitsu und Dell.

Autor:Redaktion connect-professional • 17.11.2009 • ca. 2:15 Min

Im dritten Quartal 2009 wurden in Westeuropa 16,7 Millionen PCs ausgeliefert, das entspricht einem leichten Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Zeitraum im Vorjahr, so das T-Marktforschungsinstitut Gartner. Das dritte Quartal zeigte jedoch auch eine Rückkehr zu saisonalen Wachstumsmustern, mit einem Wachstum von 30 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Quartal. Dabei zeigte sich der deutsche PC-Markt, der im zweiten Quartal noch leicht rückläufig war, im Vergleich überraschend stark. Während in Großbritannien die Verkaufszahlen weiter rückläufig sind und der drittgrößte Markt Frankreich nur knapp zwei Prozent wachsen konnte, errechnete Gartner in Deutschland wieder ein Plus von 3,7 Prozent auf 3,34 Millionen Rechner. Deutschland liegt damit sogar über dem weltweiten Wachstumsniveau, das im dritten Quartal 2009 gerade mal 0,5 Prozent betrug. In Deutschland wurden im dritten Quartal 2009 3,3 Millionen PCs ausgeliefert, das entspricht einem Wachstum von 3,7 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2008. Der Markt wuchs außerdem das erste Mal seit dem vierten Quartal 2008 auch im Vergleich zum vorangehenden Quartal, und zwar gleich um 47 Prozent. »Der deutsche Markt entwickelte sich in diesem Quartal unter den drei großen europäischen Märkten am besten«, so Meike Escherich, Principal Analyst bei Gartner. »Trotz der Hinweise auf verbessertes Verbrauchervertrauen, sind die Käufer jedoch noch sehr preissensibel und die Volumenverkäufe haben sich zu niedrigeren Preislagen hin bewegt – noch stärker als in den vergangenen Quartalen.«

Das aktuelle Wachstum wird erneut von mobilen Rechnern getrieben, deren Absatzzahlen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008 um zwölf Prozent kletterten. Die Desktop-Verkäufe brachen dagegen erneut um zehn Prozent ein. Das Wachstum war auch im dritten Quartal von der starken Consumer-Nachfrage, speziell nach Netbooks, geprägt. Jedes vierte verkaufte Notebook ist mittlerweile ein Netbook. Während das Endkundensegment um zehn Prozent zulegen konnte, war die Nachfrage im professionellen Bereich erneut schwach. Mit einem Minus von drei Prozent schwächte sich der Rückgang bei Business-PCs aber gegenüber den vorhergehenden Quartalen ab. Dementsprechend gut schnitten die Consumerlastigen Hersteller Acer und Asus im dritten Quartal ab, die zusammen mit Samsung mehr als 80 Prozent des Netbook-Marktes dominieren. HP konnte zwar seine Führungsposition im Desktop-Segment verteidigen, wurde hier aber im Business-Segment von Acer überholt. Mit dem stärksten Zuwachs unter den Top Fünf, mehr als 40 Prozent, konnte Acer seine Marktführerschaft in Deutschland ausbauen. Aber auch Verfolger HP konnte seinen PC-Absatz zweistellig steigern und den Marktanteil ausbauen. Dagegen ist der Abwärtstrend beim einstigen Marktführer Fujitsu noch nicht durchbrochen. Mit einem Absatz-Minus von 19 Prozent im Vorjahresvergleich verlor die derzeitige Nummer drei erneut Anteile und liegt bereits in Schlagdistanz zu Verfolger Asus. Der zweite taiwanische Hersteller in den deutschen Top Fünf baute dank einem Verkaufsplus von über 25 Prozent seine Position deutlich aus. Den stärksten Einbruch musste der ehemalige Direktvermarkter Dell hinnehmen, minus 27,4 Prozent im Jahresvergleich.

Für die erste Jahreshälfte 2010 prognostizieren die Gartner-Analysten eine erneute Wachstumsdelle. Eine nachhaltige Erholung des Marktes sei erst Ende 2010 zu erwarten. Die Markteinführung von Windows 7 werde sich im professionellen Segment erst am Ende der zwölfmonatigen Testphase positiv bei den Neuanschaffungen bemerkbar machen.