PC-Ausstattung privater Haushalte

Deutschland zwischen Spitzenplatz und Entwicklungsland

10. Januar 2007, 9:30 Uhr | Martin Fryba

Erstmals besitzen drei von vier Haushalten in Deutschland einen Computer. Ein europäischer Spitzenplatz, der über die Misere bei der Ausstattung von PCs in Schulen nicht hinwegtäuschen kann.

Die private PC-Ausstattung in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr deutlich verbessert. Laut dem Branchenverband Bitkom besitzen nunmehr 77 Prozent aller Haushalte hierzulande einen Computer. Damit verbessert sich Deutschland nach Berechnungen der europäischen Statistikbehörde Eurostat innerhalb der EU-Länder um einen Platz auf Rang vier. Nur die Haushalte in den Niederlanden, Schweden und Dänemark sind noch besser als Deutschland mit PCs ausgestattet. Schlusslichter in der entsprechenden EU-Statistik sind die Länder in Süd- und Osteuropa. In Griechenland und Tschechien verfügt lediglich jeder dritte Haushalt über einen Computer.

»Die deutschen Privathaushalte haben sich endgültig eine Spitzenposition im europäischen Vergleich erobert«, erklärte Bitkom- Vizepräsident Jörg Menno Harms. Allerdings wird die Freude des ehemaligen HP-Chefs in Deutschland durch die Tatsache getrübt, dass die PC-Ausstattung in Deutschlands Schulen alles andere als spitze ist. Hierzulande teilten sich 100 Schüler acht PCs, im Durchschnitt der größten Industrienationen sind es noch doppelt so viele Geräte. Selbst Schulen in Mexiko, Ungarn oder Tschechien sind besser mit Computern ausgestattet als die Bildungseinrichtungen in Deutschland.

Bei der Nutzung von Computern spielt das Einkaufen eine überragende Rolle. 61 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit ihrem PC online shoppen. Reisebuchungen und Musik hören folgen mit jeweils 44 Prozent auf dem zweiten Platz. In den kommenden Jahren werde Harms zufolge das Internetfernsehen als weiteres Zugpferd hinzukommen.


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