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Flexibilität in Reinkultur

Autor:Michael Hase • 27.4.2007 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. Die iWorker kommen
  2. Flexibilität in Reinkultur

Tatsächlich haben die meisten Sun-Mitarbeiter schon lange keinen festen Schreibtisch mehr. Vielmehr suchen sie sich im Rahmen des »Flexible Office«-Konzepts ihren Büroarbeitsplatz wöchentlich oder sogar täglich neu. Dazu stehen ihnen je nach Bedarf entweder Einzel- oder Gruppenbüros zur Verfügung. Ihre persönlichen Papiere und Arbeitsmittel verstauen sie in Rollcontainern. Jeder Schreibtisch ist mit einem Thin-Client-Rechner, einer so genannten Sun Ray, ausgestattet, an der sich die Mitarbeiter jeweils mit ihrem Profil im zentralen System einloggen. Ausgenommen von dem Konzept sind lediglich Aufgaben, die aus logistischen oder rechtlichen Gründen an einen festen Ort gebunden sind. Das gilt etwa für die Poststelle oder die Personalabteilung.

Mit »Open Work« treibt der Infrastruktur-Anbieter das Modell des flexiblen Büros auf die Spitze. Denn für etwa 900 Mitarbeiter wird es künftig in den Geschäftsstellen gar keine Arbeitsplätze mehr geben. Einzig in der Zentrale in Heimstetten bei München werden Back-Office-Funktionen konzentriert. Die anderen Mitarbeiter müssen ihre Büroaufgaben künftig im Home-Office erledigen. Oder dürfen sie dort erledigen, wie es Sun-Sprecher Harald Gessner ausdrückt: »Vertriebsleute sparen einfach Zeit, wenn sie morgens direkt von zu Hause aus zum Kunden fahren können und keinen Umweg über die Geschäftsstelle machen müssen«, sagt der Sprecher. »Dadurch gewinnen sie Freiheit.«

Schließlich betreffe das Konzept ausschließlich kundennahe Einheiten wie Vertrieb, Service oder Partnerbetreuung, betont Gessner. Von den Mitarbeitern dieser Funktionen werde ohnehin erwartet, dass sie überwiegend bei Kunden oder Partnern tätig sind und nur ein Fünftel ihrer Zeit am Schreibtisch absitzen. Die Stuttgarter Geschäftsstelle soll die erste sein, die in den kommenden Wochen in ein Drop-in-Center umgewandelt wird. Als nächstes folgt Berlin. Bis Anfang 2008 soll das Konzept an den verbleibenden Standorten Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Nürnberg, Regensburg und Walldorf umgesetzt sein. Viele Sun-Partner sahen dem Vorhaben bereits bei dessen Ankündigung gelassen entgegen. Manche begrüßten die Pläne sogar ausdrücklich, weil sie selbst mit neuen Arbeitsplatzkonzepten experimentieren.

Auch wenn Sun die Initiative nicht primär als Sparmaßnahme sieht, geht es nicht zuletzt auch um Geld. So verweist das Unternehmen auf interne Berechnungen, nach denen es durch die Flexibilisierung der Arbeit im abgeschlossenen Geschäftsjahr (30. Juni 2006) weltweit 67 Millionen Dollar und 18.000 Tonnen Benzin eingespart hat.

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