Die Plage Spam wird 30
Spammer entwickeln seit nunmehr 30 Jahren immer raffiniertere Taktiken, die es der IT stets erschweren sich noch erfolgreich gegen die Daten- und Gefahrenflut wehren zu können. Neben Kosten, Datenmüll und Traffic produziert Spam auch immer häufiger gefährliche Infektionen - gerade in Deutschland.

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Die Spam-Wirtschaft
Anfang Mai 1978 fanden die Nutzer des Arpanets, eines Vorläufers des Internets, erstmals eine unerwünschte Werbe-Rund-Mail in ihrem Postfach. Seither ist Spam zu einem Weltweiten Ärgernis und Problem herangewachsen. Ihren Namen bekamen die Massenmails dann in den 90er Jahren, nach einem Monty Python Sketch, in dem auf der Speisekarte eines Restaurants jedes Gericht gleich mehrfach mit dem Dosenfleisch Spam vollgepackt ist. Heute entsteht nach Experten jährlich weltweit ein Schaden in zwei- bis dreistelliger Milliardenhöhe durch Spam (Strom, Netzbelastungen, Schäden, etc.). Schätzungen gehen davon aus, dass bereits knapp 90 Prozent des weltweiten E-Mail-Verkehrs Spam sind. Doch was veranlasst jemanden dazu, Millionen von Leuten mit den üblichen Viagra-Mails vollzuballern? Ganz einfach: Die Aussicht auf schnellen Gewinn; zumindest den, eines Zugangs zu fremden Rechnern.
Wärend Spam für Einzelne und Unternehmen zu einem immer größeren Ärgernis wird, wird es für die Versender zu einem immer größeren Geschäft. Insbesondere die hohe Wirtschaftlichkeit und die weite Verbreitungsmöglichkeit von Spam, machen es weiterhin für Versender und Akquisiteure attraktiv. Einige Spam-Versender beschäftigen dafür bereits professionelle Programmierer und sind stets auf neue Umgehungen rechtlicher Verfolgungen eingestellt. Momentan kann man etwa von einer jährlichen Verdoppelung des Spams ausgehen. Wohl kaum ein Werbemarkt ist so kosteneffektiv wie Spam. Für minimalen Einsatz bekommt man ein enorme Streuung: Schickt man etwa 100 Millionen Mails los, von denen nur ein Prozent ankommt, wovon wiederum nur ein Prozent beantwortet wird, so hat man am Ende immer noch 10.000 erfolgreiche Mails. Und das fast ohne Kosten.
Ein einfacher Filter kann zwar helfen, muss aber stetig angepasst werden um seine Wirksamkeit zu erhalten. Die Filter funktionieren mittlerweile ganz gut, aber alleine das steigende Volumen führt hier zu Problemen: Je mehr Emails eingehen, desto schwieriger und wartungsintensiver wird ein effektiver und funktionierender Spamschutzfilter. Fast jeder Filter lässt auch einen Rest von wenigen Prozent durch, was bei einer jährlichen Verdoppelung der Spams auch zu einer doppelten Anzahl an durchgelassenem Spam führt. Außerdem werden die Verteilungsmethoden der Spams immer weiter verfeinert (siehe Botnetze Seite 2), was Anti-Spam Firmen stetige Arbeit verschafft.