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Sturm-Wurm: Übel aus den Tiefen des Netzes

Autor: Lars Bube • 31.3.2008 • ca. 1:05 Min

Inhalt
  1. Die Plage Spam wird 30
  2. Sturm-Wurm: Übel aus den Tiefen des Netzes
Traurige Statistik: Mit zehn Prozent stellt Deutschland weltweit die meisten Rechner in Botnetzen.
Traurige Statistik: Mit zehn Prozent stellt Deutschland weltweit die meisten Rechner in Botnetzen.

Dabei ist Spam schon lange nicht mehr nur überflüssige Werbung. Immer öfter wird in den Botschaften gefährlicher Inhalt wie Schadcode transportiert. Während Spam mit direktem Inhalt (z.B. Werbung über Bilder/Text) immer mehr abnimmt, enthält heute schon die Mehrzahl der unerwünschten eBriefe gleich Links zu den zweifelhaften Angeboten. Folgt man diesen, handelt man sich schnell über Sicherheitslücken (z.B. System, Browser) eine Infizierung ein, die den eigenen Rechner einem Botnetz zur Verfügung stellt. Durch diese Form des »unfreiwilligen Grid-Computings« infizierte Rechner agieren auf Befehl von außen als Teil des Botnetzes, indem sie z.B.: weitere E-Mails verschicken oder ähnliches. In den vergangenen Jahren konnte man mit »ILoveYou« und Co mehrfach sehen, was solche Botnetze und Sturm-Würmer anrichten können.

In Sachen Gegenmaßnahmen nimmt gerade Europa einen besonders schlechten Platz ein. Nirgendwo sonst stehen so viele gekaperte Rechner wie in Deutschland und Italien. »Europa ist schon seit längerem im Visier der Bot-Net-Master«, erläutert Ralf Benzmüller, Leiter der G-Data-Security-Labs. »Dort finden sie schnelle DSL-Leitungen, eine gute PC-Ausstattung und viele ungeschützte Windows-Systeme.«. In Deutschland ist noch immer fast jeder zweite Benutzer ohne aktuellen Virenschutz und entsprechende Sicherheitsupdates im Netz unterwegs.

Doch auch die Mitarbeiter hinter einer Firewall und Filterkette gilt es manchmal noch zu informieren: Während die (seit 10 Jahren) üblichen Viagra-Angebote meist rechtzeitig identifiziert werden können, sind versprochene Gewinne, und natürlich Schmuddelbilder, als aktuelle Spamverlockungen noch nicht überall bekannt. Solange sich Spam also wirtschaftlich lohnt und rechtliches Einschreiten schwierig bleibt, wird die Mailflut weitergehen. Auf die nächsten 30 Jahre?