Online USV Systeme

Die Web-Steckdose im Test

9. April 2007, 12:34 Uhr |
Ausnahmeerscheinung: Eine Netzwerkschnittstelle bieten die wenigsten Steckdosen

Vor wenigen Wochen berichteten wir über eine über das Internet schaltbare Steckerleiste. Klasse Idee dachten wir und bestellten umgehend ein Exemplar zum Testen. Hier unser Resümee.

Nach dem Auspacken macht die Web-Steckdose der Online USV Systeme einen unspektakulären Eindruck. Ein Master und zwei Gruppen á zwei Slaves-Buchsen sind zu finden. Optisch sieht die Steckerleiste wie alle professionellen Stromverteiler aus: Schwarz und Grau mit Nasen zum Anschrauben an jeder Seite. Doch die kleine Netzwerkbuchse findet man sonst nirgends. Mal sehen, was passiert, wenn wir die Web-Steckdose in unser Netzwerk integrieren - könnt ja auch ein Injektor für Power-over-Ethernet sein. Ist es aber nicht. Nach dem Einstecken leuchten die LEDs "Link" und "Traffic" auf - es passiert also etwas. Jetzt müsste im Konfigurationsmenü unseres Routers eine neue IP in der Vergabeliste des DHCP-Servers stehen. Doch kein Eintrag ist zu finden. Ein kurzer Blick in das auf einer Mini-CD mitgelieferten Handbuch offenbart die Lösung. Die Dose wird mit fest voreingestellter IP ausgeliefert. Das ist in vielen Netzen unpraktisch. In Netzwerken, die einen anderen IP-Bereich nutzen als den der Steckerleiste, wäre sie erst gar nicht zu finden. Doch alles gut, in unserer Testumgebung können wir nun auf die Konfigurationsoberfläche zugreifen.

Wie auf den Bildern zu sehen ist, stellt sich die Web-Oberfläche sehr einfach dar. Auch Nicht-Profis kommen mit den wenigen Einstellungen schnell klar. Unter "Network" können wir dann auch DHCP einstellen und von nun an bezieht die Steckdose die IP automatisch. Unter "Outlets" können wir die einzelnen Slave-Paare per Mausklick an- und ausschalten. Für ein paar Minuten ein gar witziges Spielchen. Doch wieder ernst. Unter dem Menüpunkt "Pulse" kann ein Intervall eingestellt werden, zu der die Web-Steckdose automatisch den Strom kurz aus- und sofort wieder anschaltet.

Ist soweit die Steckerleiste eingestellt, wagen wir jetzt den Versuch, die Dose über das Internet fernzusteuern. Auf unserem Router richten wir eine Portweiterleitung auf die IP der Steckdose ein. Nun schnappen wir uns unser Handy und greifen über das UMTS-Netz auf unser heimisches Netzwerk zu. Auch das klappt ohne Schwierigkeiten.

Doch wozu das Ganze? Die Lösung macht Sinn, um zum Beispiel Server oder Router gezielt neu zu starten. Auch wenn der Admin mal unterwegs ist, hat er Zugriff auf die Energiezufuhr. So können zum Beispiel BackUp-Server gezielt zur Datensicherung gestartet und danach wieder heruntergefahren werden. Das spart Betriebsstunden und auch viel Energie. So lässt sich, über längere Zeit gesehen, eine Menge Geld sparen.

Zum Ende müssen wir dennoch ein klein wenig Kritik üben. Im Großen und Ganzen ist die Web-Steckdose ein durchdachtes und nutzbringendes Gerät. Doch vermissten wir die Möglichkeit, den Master steuern und konfigurieren zu können. Auch die Intervallschaltung ist ein wenig spartanisch. Nach Wochentagen und Uhrzeit steuerbar wäre die Steckerleiste besser zu nutzen. Auch ein echter Konsolenzugriff ist nicht möglich. Mit diesem wäre es Möglich, die Web-Steckdose über Skripte direkt mit angeschlossenen Servern kommunizieren zu lassen. Fern des IT-Bereichs wäre die Möglichkeit, die Dosen über die Oberfläche zu dimmen, eine sinnvolle Ergänzung.

So kommen wir zu unserem Fazit: Die Web-Steckdose der Online USV Systeme ist ein praktisches Produkt im Umfeld derer, die die Möglichkeit brauchen, Computer und andere Systeme fernzusteuern. Vor allem für kleine Unternehmen und Freelancer lohnt sich die knapp 200 Euro teure Lösung. Sollten mit einer späteren Firmware neue und erweiterte Funktionen hinzukommen, ist die steuerbare Steckerleiste eine Ausgabe, die sich rentiert.


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