Bei vielen Analysten hat Microsofts Windows Mobile derzeit keinen guten Stand. Das Betriebssystem habe Marktanteile verloren; Microsoft mangle es an einer überzeugenden Strategie im Mobile-Computing-Bereich, so die Vorwürfe. Das ist übertrieben, denn viele führende Smartphone-Hersteller haben Windows-Mobile-Geräte im Programm: HTC, LG Electronics, Samsung, Toshiba et cetera.
In Version 6.5 hat Microsoft vor allem die Management-Funktionen verbessert. Das macht entsprechende Smartphones für Unternehmen interessant, speziell solche, die auf Exchange als Kommunikationsdrehscheibe setzen. Dennoch läuft Windows Mobile Gefahr, zwischen zwei Mahlsteine zu geraten: die Business-Fraktion, repräsentiert durch Blackberry, und die Mainstream-User, die eher auf das iPhone und Android setzen.
Viel wird davon abhängen, wie Windows Mobile 7 von den Nutzer angenommen wird. Diese Ausgabe der Software will Microsoft in der zweiten Hälfte 2010 lancieren.
Jahrelang dümpelte Mobile-Computing-Veteran Palm in seichten Gewässern vor sich hin. Weder mit dem betagten Palm OS noch mit Windows Mobile wollte der Durchbruch an der Smartphone-Front gelingen. Seit Anfang des Jahres steht endlich eine neue Waffe bereit: das Palm Pre mit der Systemsoftware WebOS.
Fachleute wie Nutzer zeigen sich vom Pre begeistert: einfache Bedienung, toller Touchscreen, viele hilfreiche Funktionen, speziell für Internet-User. In Deutschland bietet derzeit Telefónica o2 Germany das Gerät an. Doch leider haben sich das Pre und die Low-Cost-Variante Pixi nicht, wie erhofft, zum Rettungsanker für Palm entwickelt.
Zu lange hat der Hersteller offenkundig seine Fans hingehalten. Auch im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres schrieb die Firma rote Zahlen (85,4 Millionen Dollar) – zum zehnten Mal in Folge. In den besagten drei Monaten setzte Palm weltweit 783.000 Smartphones um, rund 5 Prozent weniger als im ersten Quartal.