Nach zwei Wochen Pause (die CeBIT!) wieder einmal ein Blick auf einige Kennzahlen von Firmen - und natürlich die CeBIT 2007.
Wieder im Aufwind: die CeBIT 2007 verzeichnete zehn Prozent mehr Besucher als im Vorjahr.
CeBIT: 480.000 Besucher, 10 Prozent mehr als 2006, meldete Deutsche Messe AG. Dazu 6150 Aussteller, 3300 davon aus dem Ausland. »Wir haben die Trendwende gemeistert«, jubelte Ernst Raue, Vorstand des Unternehmens.
Ob die Wende geschafft ist, muss sich allerdings im nächsten Jahr zeigen. Dann wartet die CeBIT mit neuem Konzept (»Lösungen«) und anderem Rhythmus (von Dientag bis Sonntag) auf.
Gut aus Sicht der Aussteller in diesem Jahr: die hohe Qualität des Fachpublikums und der immer noch hohe Stellenwert der Messe als Treffpunkt der IT-Welt.
Weniger schön: die vielen »Ruhezonen« und schlecht kaschierten Freiflächen. »Wir wünschen uns, dass in Halle 1 wieder mehr große IT-Firmen zu finden sind«, kritisierte beispielweise Gerald Münzl, Leiter Sector-and-Business-Marketing von IBM Global Services.
Nun, dann lassen wir uns 2008 von der »Neuen CeBIT« überraschen. Immerhin wollen dort einige Firmen präsent sein, die in diesem Jahr die Veranstaltung schwänzten, etwa Juniper Networks.
Auf jeden Fall dürfte die CeBIT 2008 eine richtig »coole« Veranstaltung werden. Denn sie startet bereits am 4. März, also mitten im Winter.
Motorola: Ein Desaster für Firmenchef Ed Zander: Die Aktie fiel in den vergangenen Tagen um 6,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit Juni 2005. In den vergangenen fünf Monaten verlor die Firma ein Drittel ihres Marktwertes, umgerechnet 22 Milliarden Dollar.
Der Grund für den jüngsten Absturz: eine Gewinnwarnung für das erste Quartal. Es drohen 7 bis 9 Cent Verlust pro Aktie. Statt 10,4 Milliarden Dollar Umsatz erwartet der Konzern zudem nur noch 9,2 bis 9,3 Milliarden.
Schuld ist die Handy-Sparte, besser gesagt der Preisverfall, vor allem bei preisgünstigen Geräten. »Wir haben darauf nicht schnell genug reagiert«, räumte Ed Zander zerknirscht ein. Eine Lösung hat er jedoch nicht parat.
Oracle: Von Zahlen, wie sie Oracle vorlegte, kann Motorola-Chef Zander nur träumen. Im dritten Quartal (Ende: 28.02.) stieg der Umsatz um 27 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar, der Gewinn von 703 Millionen auf 1,03 Milliarden Dollar.
Chief-Executive-Officer Larry Ellison hat also alles richtig gemacht – vorläufig. Fehlt nur noch, dass die Klage gegen den Erzrivalen SAP wegen angeblichen Datendiebstahls durchkommt.
Palm Inc.: Auf der Stelle tritt der Hersteller von Smartphones und PDAs. Im dritten Quartal 2007 lag der Umsatz zwar bei 410,5 Millionen Dollar, rund 22 Millionen höher als vor einem Jahr.
Über neun Monate gesehen ging er jedoch leicht zurück, von 1,175 Milliarden Dollar (2006) auf 1,159 Milliarden (2007). Der Gewinn im dritten Quartal betrug 11,8 Millionen Dollar. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 29,9 Millionen.
Als »solide« stufte CEO Ed Colligan denn auch die vergangenen drei Monate ein – für einen US-Manager eine Umschreibung für »Wir hatten uns erheblich mehr erwartet«.
Und dann noch die Gerüchte über eine Übernahme von Palm. Derzeit liefern sich nach Informationen von Insidern Motorola und Nokia ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Firma.
Seagate: Mit einem Plus von 20 Prozent beim Umsatz für das laufende Geschäftsjahr (Ende: 30.06.) rechnet Festplatten- und Storage-Hersteller Seagate. Das wären dann etwa 11,7 Milliarden Dollar.
Ganz so schnell wird es nach Angaben von Finanzchef Charles Pope in den kommenden Jahren zwar nicht weitergehen. Er geht trotzdem von zweistelligen Zuwachsraten aus.
Vor allem die Nachfrage nach Festplatten für mobile Rechner wie Notebooks kommt Seagate zugute. Hier erwartet der Hersteller ein Plus von 20 bis 25 Prozent. Auch von der wachsenden Flut digitaler Daten in Firmen und Privathaushalten will der Konzern profitieren.
4500 Jobs will Festplattenhersteller Hitachi Global Storage Technologies kappen, mehr als 10 Prozent der weltweit 40.000 Stellen. Die Firma erhofft sich Einsparungen in Höhe von 300 Millionen Dollar. Die Börse in Tokio quittierte die Ankündigung mit einem Kursanstieg von 3 Prozent.
900 Millionen Euro müssen die Gläubiger von Benq-Mobile wohl in den Wind schreiben. Laut Konkursverwalter Martin Prager stehen Forderungen von 1,3 Milliarden nur Werte in Höhe von 300 Millionen Euro gegenüber.
Mehr als 500 Millionen Euro soll die Muttergesellschaft BenQ vor der Pleite unrechtmäßig nach Taiwan transferiert haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen.
Auf 8 Milliarden Euro soll der operative Gewinn von T-Com absacken, der Festnetzsparte der Deutschen Telekom. Das geht aus einem internen Papier hervor, das der Financial Times Deutschland zugespielt wurde.
Im vergangenen Jahr erzielte die Sparte noch ein Ebidta (Earnings before Interest, Tax, Depreciation and Amortization) von 8,75 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass Konzernchef René Obermann so schnell wie möglich 50.000 Mitarbeiter in Service-Gesellschaften auslagern will, bei mehr Arbeit und weniger Gehalt.