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Studie: 6,3 Prozent Marktanteil bis 2015

Kleines Angebot – hohe Preise

Autor:Folker Lück • 2.9.2010 • ca. 1:00 Min

Inhalt
  1. E-Books sind noch lange keine Bestseller
  2. Kleines Angebot – hohe Preise

Bislang ist der Umsatz mit belletristischen E-Books in Deutschland zu vernachlässigen. Für das laufende Jahr erwartet PwC einen Gesamterlös von lediglich 20 Millionen Euro. Die Präferenz für das gedruckte Buch ist jedoch nicht der einzige Grund hierfür. Vielmehr ist das Angebot an deutschsprachigen E-Books im internationalen Vergleich noch zu gering. So können Leser derzeit mehr als 100.000 Titel in digitaler Form erwerben, das entspricht etwa acht Prozent aller lieferbaren Bücher. Im offenen ePUB-Format, das von verschiedenen Readern wiedergegeben werden kann, gibt es nur rund 8.000 Titel.

Auch der hohe Preis von deutschsprachigen E-Books verhindert bislang den Markterfolg. Derzeit kostet die digitale Ausgabe eines Hardcover-Bestsellers im Durchschnitt rund 15,50 Euro und damit lediglich drei Euro weniger als das gebundene Buch. Bei Taschenbuch-Bestsellern beträgt der Preisvorteil des E-Books bei einem Durchschnittspreis von rund 9,20 Euro sogar nur etwa 40 Cent.

Damit geht die Preisgestaltung eindeutig an den Vorstellungen der Käufer vorbei. Zwar gaben immerhin 14 Prozent von 1.000 Befragten an, im vergangenen Jahr mindestens ein E-Book gekauft zu haben. Der Durchschnittspreis lag jedoch nur bei sechs Euro.

»Die deutsche Buchbranche droht, die Digitalisierung zu verschlafen. E-Books werden das gedruckte Buch zwar langfristig nicht verdrängen, sie werden aber auch nicht wieder verschwinden. Verlage und Buchhandel müssen funktionierende Geschäftsmodelle entwickeln, bevor internationale und teilweise sogar branchenfremde Player wie Amazon, Google oder Apple an ihnen vorbeiziehen«, betont Ballhaus.