Ebay hat Angst vor der Krise
Zwar erfüllte Ebay im vergangenen Quartal die selbstgesteckten Umsatz- und Gewinnziele, doch fürchtet auch die E-Commerce-Plattform die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise: Das Unternehmen erwartet, beim Weihnachtsgeschäft unter dem Vorjahresergebnis zu bleiben.
- Ebay hat Angst vor der Krise
- Von Selbstzweifeln geplagt
Wer die Signale beobachtet, die Ebay in diesem Tagen aussendet, könnte vermuten, die E-Commerce-Plattform befinde sich in einer handfesten Krise: eine Entlassungswelle hat in der vergangenen Woche das weltweite Marketing und Management erheblich dezimiert, in Österreich wurde gar die gesamte Ebay-Landesgesellschaft geschlossen und eine nicht abnehmende Flut an Neuregelungen sorgt bei Kunden und Händlern gleichermaßen für Verunsicherung (CRN berichtete ). Doch ganz im Gegensatz dazu zeigen die Geschäftszahlen von Ebay für das zurückliegende Quartal: Dem Unternehmen geht es gut.
So stiegen die Einnahmen, die Ebay in den Monaten Juli bis September erzielte, im Vergleich zu 2007 um zwölf Prozent auf 2,12 Milliarden Dollar. Und auch der Quartalsgewinn in Höhe von 492 Millionen Dollar kann sich sehen lassen. Im Vorjahreszeitraum hatte Ebay wegen Abschreibungen in Zusammenhang mit der Übernahme des VoIP-Anbieters Skype einen Verlust von 936 Millionen Dollar verbuchen müssen. Mit den aktuellen Zahlen liegt Ebay dagegen mitten in dem für das Quartal vorgegebenen Erwartungsrahmen.
Am lukrativsten entwickelt sich derzeit für Ebay der Bereich E-Payment. Das Tochterunternehmen Paypal konnte den Umsatz um 27 Prozent auf 597 Millionen Dollar und das Transaktionsvolumen um 28 Prozent auf 14,81 Milliarden Dollar steigern. Die Einnahmen aus dem Auktionsgeschäft legten dagegen nur um vier Prozent auf 1,38 Milliarden Dollar zu, der Gesamtumschlag ging sogar um ein Prozent auf 14,28 Milliarden Dollar zurück. Deutliche Zuwächse gab es bei Skype: Der in dem Quartal erzielte Umsatz von 143 Millionen Dollar entspricht einem Plus von 46 Prozent, rechtfertigt aber in keiner Weise den Kaufpreis von 2,6 Milliarden Dollar.