Auf Ebay-Anbieter kommen ab August einige Änderungen zu. Das Online-Auktionshaus will künftig wieder stärker zur ursprünglichen Geschäftsidee zurückkehren. Gewerbliche Anbieter sollen vor allem das neue Portal »Ebay Express« nutzen.
Eins, zwei, meins – und am besten noch zum Billigpreis. Mit seinen Online-Auktionen hat Ebay weltweit Millionen von Kunden gewinnen können. Allerdings litt die Attraktivität des Ebay-Angebots in letzter Zeit zunehmend unter einem Übergewicht an gewerblichen Angeboten. Das Auffinden von Schnäppchen wurde vermehrt zur Geduldsprobe, die Kundenzuwächse von Ebay verlangsamten sich merklich.
Mit einer Reihe von Änderungen will Ebay nun wieder das Gewicht der Privatauktionen stärken. Soweit wie in den USA, wo man kurzerhand eine Erhöhung der Angebotspreise um rund sechs Prozent verkündete, will man zwar in Deutschland nicht gehen, doch werden auch hierzulande die Spielregeln für Profianbieter verschärft. Wurden bisher Artikel aus Ebay-Shops standardmäßig auf den Suchergebnisund Kategorieseiten dargestellt, so werden diese ab 22. August nur noch dann angezeigt, wenn nicht ausreichend Auktionsartikel gefunden werden. Außerdem erhöht Ebay die Angebotsgebühren für Artikel in den Kategorien Bücher, Musik und Tickets. Ziel dieser Maßnahmen sei es, »das Gleichgewicht zwischen normalen Auktionen und Shop-Artikeln wieder herzustellen«, so Ebay- Sprecherin Sabine Wiedemann.
Natürlich gebe es Ebay-Händler, die über die Änderungen nicht erfreut sind, so Wiedemann, »aber den meisten ist auch klar, dass ein Überangebot die Kunden abschreckt«. Außerdem gebe es ja bald den neuen Online- Marktplatz »Ebay Express«, wo gewerbliche Händler Neuware zum Festpreis anbieten können. Auch wenn es die Unternehmenssprecherin verneint, liegt die Vermutung somit nicht fern, dass Ebay mit der Gebührenschraube Profi- Sellern den Weg in das neuen ECommerce- Portal weisen will.