Private Anbieter und gewerbliche Verkäufer gleichermaßen wichtig
- »Ebay will zum Partner des Handels werden«
- Private Anbieter und gewerbliche Verkäufer gleichermaßen wichtig
- Weniger Auktionshaus, mehr Marktplatz
CRN: Als Ebay Mitte Februar zum letzten Mal Neuregelungen bekannt gab – die Abschaffung der Einstellgebühren für 1-Euro-Auktionen sowie Veränderungen beim Bewertungssystem – fühlten sich vor allem die gewerblichen Verkäufer benachteiligt. Nur wenige Monate später gibt es nun eine neue Ebay-Reform. Reagieren Sie damit auf die Kritik der Profi-Seller?
Feller: Dass die Anfang des Jahres vorgestellten Änderungen nicht bei jedem auf Begeisterung stießen, kam für uns nicht überraschend. Wir beobachten das bei nahezu jeder Neuregelung aus jeweils verschiedener Perspektive. Im Februar waren die gewerblichen Verkäufer enttäuscht, nach den aktuellen Veränderungen für gewerbliche Verkäufer wird sicherlich die Frage kommen, warum wir die Profi-Anbieter bevorzugen. Dabei gilt: Private Anbieter und gewerbliche Verkäufer sind für uns gleichermaßen wichtig.
CRN: Die Kritik an der letzten Ebay- Reform überstieg jedoch das Ausmaß bloßer Unzufriedenheit. Einige Händler beklagten deutliche Umsatzeinbußen und führten das auf die mangelnde Akzeptanz der Neuregelungen zurück.
Feller: Das können wir nicht bestätigen. Viele Händler wachsen und profitieren von den Änderungen, die wir eingeführt haben. Wesentlichen Anteil daran hat auch das neu eingeführte Prämienprogramm für die Powerseller.
CRN: Viele Verkäufer haben nicht verstanden, warum nur noch Käufer kritische Bewertungen abgeben dürfen. Es gibt Berichte über eine Zunahme von Erpressungsversuchen durch Kunden.
Feller: Wenn ein Kunde einen Händler mit der Androhung einer negativen Bewertung erpresst, sollte der Verkäufer das immer an uns melden. Selbst wenn die Erpressung per Telefon erfolgt und sich nicht belegen lässt, werden wir das registrieren und im Falle einer Häufung solcher Vorfälle gegen den fraglichen Kunden aktiv werden.
CRN: Wie zufrieden ist Ebay mit der bisherigen Umsetzung der Neuregelungen?
Feller: Durch die Abschaffung der Einstellgebühren für Auktionen mit dem Startpreis ein Euro bei den privaten Verkäufern haben wir das Auktionsgeschäft markant gestärkt. Die klassischen 1- Euro-Auktionen von privaten Verkäufern sind um 137 Prozent gestiegen. Dieser Teil unserer Strategie ist somit bereits aufgegangen. Was die Verkäufer betrifft, so stehen wir dazu, dass sie gewisse Standards erfüllen müssen. Wenn sie das nicht tun, müssen sie mit Sanktionen rechnen.