Effizientere Fallabwicklung Papiergebundene Prozesse sind meist aufwändiger und teurer als digitale. Mit einer Portallösung wurden Gerling-Mitarbeiter um 30 Prozent schneller und noch dazu kundenfreundlicher.
Die Gerling Versicherung, seit Mai 2006 Bestandteil der Versicherungsgruppe Talanx, ist in mehr als 20 Ländern aktiv und bietet Versicherungsprodukte für die Industrie und Großkunden an. In der Schweiz ist man durch die Tochter Gerling Versicherungs-Service vertreten. Die Neugestaltung des Schweizer Internetauftritts erwies sich als ideale Gelegenheit, auch über eine Funktionserweiterung nachzudenken. Remo Rigoni, Leiter Informatik und Logistik bei Gerling, erläutert die Hintergründe seiner Überlegungen: »Auch für uns als Dienstleister ist der Aufbau unternehmensübergreifender Prozesse sehr sinnvoll, um Abläufe zu optimieren und den Kunden mehr Informationen und Gestaltungsspielraum zu geben.« Schnell war mit der Schadenfallbearbeitung ein bedeutendes Feld für beide Ansätze gefunden. Waren die Kunden von Gerling bisher nach der Meldung eines Schadensfalles vom eigentlichen Bearbeitungsprozess weitgehend ausgeschlossen, sollten sie nun sehen können, in welchem Bearbeitungsschritt sich ein Fall befindet und zudem einen schnellen Überblick über alle ihre aktuellen Fälle erhalten.
Charme früherer Terminallösungen Trotz aller Bedeutung des Internets wird das Potenzial für eine effektive Zusammenarbeit via Web bislang nur wenig genutzt. Ein Grund sind die meist auf HTML basierenden Webanwendungen, die vielfach den Charme früherer Terminallösungen haben und bei den Anwendern meist durchfallen. Gerling Schweiz wollte daher RIA-Technologie einsetzen, um eine Webanwendung mit interaktivem und komfortablem User Interface zu realisieren. Im Zuge der Neugestaltung des Internetauftritts ließ die Versicherung daher auf Basis von Adobe Flex eine Pilotanwendung für das Webportal erstellen. In nur vier Monaten entstand das Gerling Schadenmeldeportal (GSMP), mit dem die Produktivität der Gerling-Mitarbeiter um 30 Prozent gesteigert werden konnte. Für Gerling war entscheidend, dass sich die auf etablierten Standards basierende Lösung in die bestehende IT-Infrastruktur und das Webportal integrieren ließ. Flex nutzt XML für den Datenaustausch. Erstellte Clients arbeiten mit allen gängigen J2EE-Anwendungs-Servern zusammen. Zudem zeichnet sich die Lösung durch interaktive Oberflächen aus, die die Fähigkeiten des auf beinahe jedem Rechner mit Internet-Anschluss installierten Flash Players als Client nutzen – entsprechend hoch ist die Akzeptanz auf Seiten der Gerling-Kunden. Dank des Erfolgs des Pilotprojektes plant die Assekuranz weitere Anwendungen in das Portal zu integrieren. Hinzu kommt, dass die Portalfunktionalität künftig auch auf mobile Endgeräte für den Außendienst ausgedehnt werden soll. »Mit dem Gerling Schadenmeldeportal auf Basis von Rich Internet Applications haben wir einen entscheidenden Schritt in die Zukunft getan«, ist sich Remo Rigoni sicher.
Weder bequem, noch effizient: Papier von A nach B zu tragen sollte passé sein.