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Ein Goldesel, aber nicht für alle

Ein Goldesel, aber nicht für alle. Exakt fünf Jahre ist es her, als ein halbes Dutzend Mobilfunk-Betreiber für insgesamt 50 Milliarden Euro je eine deutsche UMTS-Lizenz ersteigert haben. Im Rückblick kann man sich den Bieter-Wettstreit und die gigantischen Summen nur mit völliger Verblendung erklären. Der vermeintliche Goldesel UMTS wirft erst heute langsam Gewinne ab.

Autor:Redaktion connect-professional • 24.8.2005 • ca. 0:50 Min

Ein Goldesel, aber nicht für alle

Trotz der UMTS-Schwierigkeiten wird im Mobilfunkmarkt wieder ordentlich verdient. Der deutsche Marktführer T-Mobile macht in diesem Jahr erstmals mehr Umsatz als die Festnetzgesellschaft T-Com. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken, auch wenn das Festnetz dank DSL noch viele Jahre Bestand haben wird.

Ob der Fachhandel vom neuen Mobilfunk-Boom profitieren kann, ist derzeit strittig. Der Erfolg des No-Frills-Angebots »Simyo« verdeutlicht, dass Endkunden auf Beratung und ein subventioniertes Handy keinen Wert legen, wenn sie dadurch Geld sparen können. Eine Viertelmillion verkaufte Simyo-Karten beweisen auch, dass Carrier und Provider dem Handel dieses Basis-Geschäft streitig machen.

Für die verbliebenen, freien Handy-Shops wird das Leben also nicht einfacher, auch wenn der Verkauf günstiger Endgeräte ohne Sim-Lock zulegen dürfte. Der »kleine Reseller« mit Ladengeschäft kann nur dann bestehen, wenn er zusammen mit DSL-Anschlüssen, WLAN-Lösungen, Navigationssystemen und Unterhaltungselektronik einen bunten Gemischtwarenladen mit vielen, kleinen Standbeinen betreibt.

Dauerhafter Erfolg mit Mobilfunk ist Fachhändlern und Systemhäusern vorbehalten, die im Businesskundensegment mobile Datenlösungen vertreiben. Das kürzlich vorgestellte Partnerprogramm von Vodafone ist ein klares Indiz dafür, dass die Carrier hier nicht auf Websales und Direktvertrieb setzen. So könnten sich die völlig überteuerten UMTS-Lizenzen doch noch als vorteilhaft erweisen ? zumindest für den Channel.