Wer ist schuld am UMTS-Desaster? Na klar: Die Endgerätehersteller. Darum soll jetzt ein kleines, günstiges UMTS-Handy den Durchbruch für die Übertragungstechnologie bringen. Von den Preisen für die eigentliche Datenübertragung spricht allerdings niemand.
Zwölf internationale Mobilfunkbetreiber, darunter auch T-Mobile, haben sich im Rahmen des "3G for All"-Programms des Branchenverbands GSM Association (GSMA) dazu aufgerafft UMTS - oder auch "3G" genannt - populärer zu machen. Der heilige Gral dabei: Ein besonders günstiges Endgerät.
"Wir glauben, dass das leistungsfähige Gerät dazu beitragen wird, einen neuen Markt für 3G-Handys zu öffnen und das Interesse an mobilen Multimedia-Services rund um den Globus ankurbeln wird", sagt GSMA-Präsident Craig Ehrlich gegenüber pressetext.de. GSMA-Sprecher David Pringle ergänzt: "Auch in entwickelten Märkten wollen wir, dass 3G-Handys in Preis und Formgestaltung mit den herkömmlichen 2G-Handys konkurrieren können."
Die Wahl der GSMA ist auf das "LG KU250" gefallen. Es konnte sich gegen 18 andere Konkurrenten von acht Herstellern durchsetzen. Das LG KU250 ist - natürlich UMTS-fähig und verfügt über eine 1,3-Megapixel-Kamera und eine Zweitkamera für die Videotelefonie. HSDPA-Unterstützung? Unbekannt. Weitere Merkmale? Auch nicht zu bekommen.
Der Preis des Billig-Angebots soll marktabhängig festgelegt werden. So ist zu erwarten, dass das LG in Spanien günstiger zu haben sein wird als in Deutschland. Wann das KU250 in die Läden kommt ist noch nicht bekannt.
Dass die Endgerätepreise die Akzeptanz von UMTS schmälern ist so eher unglaubwürdig. Hohe Kosten für Datenübertragung und unzureichender Netzausbau klingen da schon realistischer. Doch an der Preisschraube der Tarife und der Kosten der mobilen Datenübertragung wollen die Provider scheinbar nicht drehen, zumindest wird es nicht erwähnt. Somit ist fraglich, ob gerade dieses kleine, nicht besonders umwerfende, sogar eher unscheinbare Handy für den großen großen Erfolg sorgen wird.