HDE wehrt sich

Elektroschrott: Handel lehnt Rücknahmepflicht ab

2. Juli 2010, 12:06 Uhr | Markus Reuter

Der Hauptverband des deutschen Einzelhandels (HDE) wehrt sich gegen die geplante Rücknahmepflicht von elektronischen Geräten. Der Aufwand sei für mittelständische Fachhändler zu hoch.

Der HDE setzt sich gegen eine geplante Rücknahmepflicht von Elektrogeräten zur Wehr: "Der deutsche Einzelhandel lehnt die Einführung einer gesetzlichen Rücknahmepflicht von Elektro-Kleinstgeräten durch den Handel ab." Das machte jetzt in Berlin Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), deutlich. Anlässlich der Abstimmung im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments über die Elektroaltgeräterichtlinie kritisierte der Verbandschef einen entsprechenden Vorstoß in letzter Minute. "In Deutschland funktioniert die Rücknahme von Elektroaltgeräten gut. Es gibt ein breites Netzwerk öffentlicher Rückgabestellen. Dazu kommen die weit verbreiteten freiwilligen Rücknahmeangeboten im Handel", sagte Genth: "Insbesondere für mittelständische Elektrogeschäfte würde eine Rücknahmepflicht erheblichen zusätzlichen Aufwand bedeuten." Der Trend in Richtung immer weiterer Sonderregeln für teils kleine Abfallfraktionen sei aus Sicht des Handels bedenklich.

Insgesamt werde die Elektrogeräterichtlinie den europäischen Binnenmarkt voran bringen, so der HDE-Hauptgeschäftsführer. Die Richtlinie bringe besonders für den innereuropäischen Handel mit Elektrogeräten erhebliche Erleichterungen, so Genth. "Wir begrüßen, dass Kommission und Parlament die Richtlinie endlich binnenmarkttauglicher ausgestalten wollen. Das bloße Verbringen eines Elektrogeräts über eine EU-Binnengrenze darf künftig keine umfangreichen Pflichten mehr zur Folge haben. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich ebenfalls in diesem Sinne für Bürokratieabbau und eine Stärkung des Binnenmarkts einzusetzen."


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