Digitale Zeitbomben im Postfach
- Enormer Anstieg von Cyberattacken
- Digitale Zeitbomben im Postfach
Dieser Schwenk hin zur Email deutet nach Ansicht der Retarus-Experten auf einen grundlegenden Wandel in der Strategie der Cybergangster hin, auf die sich auch die Anwender einstellen sollten. »Wir beobachten eine zunehmende Vermischung von Viren und Spam. Dies betrifft in erster Linie die als Phishing Mails identifizierten Attacken, doch auch andere Viren scheinen dieser neuen Strategie zu folgen. Die eigentliche Gefahr verbirgt sich meistens auch nicht in der E-Mail-Nachricht, sondern auf einer externen Internet-Seite, auf die aus der Spam-Mail direkt verlinkt wird. Da Viren-Scanner, die sich auf das Analysieren von E-Mails beschränken, hier naturgemäß nicht weiterhelfen können, gewinnt ein wirksamer Schutz vor Spam-Mails zusätzlich an Bedeutung: Vermeintlich harmlose Mails liegen wie eine Zeitbombe im digitalen Posteingang und warten darauf, dass ein argloser Anwender die verseuchte Internet-Seite aufruft und sich dort seinen Schadcode quasi persönlich abholt. Gut funktionierende Spam-Filter kennen die URLs gefährlicher Internet Seiten und sortieren Nachrichten mit zweifelhaften Links aus.« führt Oliver Pannenbäcker, Vice President Managed Services bei Retarus, aus.
Darüber hinaus verzeichnen die Security-Anbieter eine stetig steigende Geschwindigkeit bei der Entwicklung neuer Viren. Etwa 2000 neue Schädlinge und Varianten tauchen jeden Tag im Netz auf. Damit sind auch die Antiviren-Anbieter gefordert, immer schneller neue Updates, Signaturen und Definitionen anzubieten. Zumindest in Umgebungen mit kritischen Daten wird es daher trotz des hohen Aufwands sogar ratsam, mehrere Scanner parallel einzusetzen, wie Pannenbäcker empfiehlt: »Mitunter kommt es vor, dass ein Scanner eine Bedrohung erkennt, während ein anderer Scanner den selben Schadcode unbeanstandet durchlaufen lässt. Gerade Unternehmen sollten daher unterschiedliche Technologien zur Viren-Erkennung parallel betreiben.« Wenn der Aufwand für die eigene IT-Abteilung zu groß ist, bieten sich hier als einfachere Alternative Managed Mail Provider an, die diesen Mehrfachschutz bereits umgesetzt haben.