Überzogene Aussagen
- Erfolg durch Kooperation
- Licht und Schatten
- Vielseitige Beziehungen
- Überzogene Aussagen
Dabei haben Kundenlösungen aus CIO-Sicht den stärksten Einfluss auf die Kooperationsqualität (ß = .59). In diesem Sinne präferieren CIOs eine Zusammenarbeit mit »echten Lösungsanbietern«. Die meisten CIOs können klar benennen, was sie sich darunter vorstellen. Erwartet werden beispielsweise eine umfassende Analyse der Kundensituation sowie eine entsprechende Anpassung und Integration der Produkte und Dienstleistungen. Darüber hinaus spielt die Reputation eines Anbieters für die Qualität der Zusammenarbeit eine wesentliche Rolle (ß = .58). Eine hohe Reputation und ausgewiesene Referenzen erleichtern für viele CIOs den Aufbau von Vertrauen und den Austausch sensibler Informationen. Ein Vergleich zur Sichtweise der Top-Executives auf Anbieterseite zeigt signifikante Unterschiede. IT-Anbieter neigen zu einer Überbetonung der Reputation und unterschätzen den Einfluss von Kundenlösungen. Im Interesse einer Verbesserung der Zusammenarbeit sollte auf Anbieterseite daher nicht nur das Image, sondern auch die eigene Lösungskompetenz systematisch erweitert werden. Beide Seiten identifizieren darüber hinaus Expertise als wichtigen Einflussfaktor der Kooperationsqualität (ß = .53). Dies gilt auch für die Expertise der kundenseitigen IT-Abteilung. Außerdem sehen CIOs und Anbieter in einer überzogenen Fokussierung auf eigene Ziele den größten Feind des gemeinsamen Erfolgs. Aus CIO-Sicht sollten Anbieter keine falschen Versprechen abgeben. CIOs erwarten darüber hinaus auch bei schwierigen Themen ein aktives Informationsverhalten. Umgekehrt kritisieren IT-Executives die überzogenen Erwartungen vieler CIOs. Durch Gleichmacherei und Kostendruck bis an die Schmerzgrenze verlieren viele Anbieter die Lust an langfristiger Partnerschaft. Opportunismus wird aus dieser Sicht durch die Kunden teilweise selbst induziert. Neue Perspektiven für IT-Projekte zeigen sich auch bei den Themen Innovation und Pricing. Innovationsprozesse werden aus Sicht beider Parteien noch zu stark separiert. Die meisten CIOs empfinden die eigene Einbindung in Entwicklungsprozesse auf Anbieterseite als unzureichend. Dagegen merken viele Anbieter an, dass sie zu spät oder überhaupt nicht in projektvorbereitende Aktivitäten eingebunden werden. Auch das Pricing in der IT wird sich aus CIO- und Anbietersicht deutlich verändern. Dabei ist ein Trend in Richtung variabler Preismodelle erkennbar. Insbesondere wird eine stärkere Orientierung der Preise an der Erzeugung von Mehrwerten auf Kundenseite erwartet. Durch den Preis kann damit in Zukunft deutlich stärker eine Bewertung und Aufteilung von Projektchancen und -risiken umgesetzt werden.Q