Zusammenspiel zwischen System-Geber und System-Nehmer muss funktionieren
- Erfolg mit starken Marken
- Wichtiger Wirtschaftszweig
- Zusammenspiel zwischen System-Geber und System-Nehmer muss funktionieren
- Das bedeutet Franchising
Hier wie bei den Franchise-Systemen von PC-Spezialist und Vobis sind die Partner in ein enges Korsett für den Außenauftritt geschnürt. Einheitlicher Ladenbau ist nur ein Thema. Das bedeutet für Franchise- Nehmer eine eindeutige Identifizierung mit der Marke, sichtbar durch die Außenwerbung, einheitlicher Einrichtung bis hin zur Kleidung der Mitarbeiter, die zumindest am Kragenspiegel des Hemdes oder auf der Brusttasche der Poloshirts die Marke widerspiegelt. Wer die häufig strengen Richtlinien nicht einhält, kann durchaus abgemahnt werden. Denn, so der Partnerbetreuer eines Franchise-Gebers, »die Händler haben sich dazu bekundet, unsere Marke zu vertreten. Die Endkunden müssen sich darauf verlassen können, bei unseren Partnern den Service, die Beratung und das Ambiente vorzufinden, auf das wir für unsere Franchise-Nehmer durch Werbemaßnahmen und Marketing aufmerksam machen. Nur wenn das Zusammenspiel zwischen System-Geber und System-Nehmer funktioniert, haben wir alle etwas davon.« Die Gegenleistung kann sich sehen lassen. Schulungen und Marketingunterstützung sind weitere Leistungen, die ein Franchise- Geber leisten soll und muss. Wichtig ist – und dies unterstützen auch die Verbände – dass es zwischen Franchise-Zentrale und den Partnern einen engen Gedankenaustausch gibt. Nur so könne eine starke Gemeinschaft heranwachsen, »in der neue Mitglieder von Anfang an große Unterstützung erfahren«, wie Preuß hinzufügt.
Neben den IT- und TK-Shops macht sich vor allem im Umfeld von PC-Reparaturdiensten und Tintenfüllstationen der Franchise- Gedanke immer breiter. Hier schwanken die Franchise-Nehmerzahlen von weniger als zehn bis deutlich über 100. Trotzdem, im gesamten ITK-Umfeld bleibt der Ruck zum Franchising noch aus. Selbst DFNV-Präsident Faßbender ist skeptisch, ob sich dies mittelfristig wesentlich ändern wird. Dabei sei ein Franchise-System durchaus sinnvoll, »so lange es nicht als Strohhalm- Funktion missbraucht wird«. Auf jeden Fall könne sich der ITK-Handel mit einem Franchise-Partner im Hintergrund deutlich besser im Markt positionieren, als in der Rolle des einsamen Wolfes inmitten finanzstarker Flächenmärkte. Doch vor der Unterschrift unter einem Franchise-Vertrag ist auch hier viel Information nötig. Am besten über die beiden Verbände. Denn wie im jeden anderen Wirtschaftszweig gibt es auch im Franchise-Geschäft mehr als genug schwarze Schafe.