Über mehrere Jahre hinweg war der von der AVT Handelsgesellschaft gegründete Etailer Digitalo auch der Hauptabnehmer des Distributors. Ende 2008 kappte Digitalo diese Geschäftsbeziehung – mit verheerenden Folgen für AVT: Das Unternehmen musste nun Insolvenz anmelden.
Keinen guten Start ins neue Jahr erwischte die AVT Handelsgesellschaft: Der Distributor aus dem hessischen Butzbach meldete am 2. Januar vor dem Amtsgericht Friedberg Insolvenz an. Das Unternehmen war gegen Ende vergangenen Jahres zahlungsunfähig geworden, zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde inzwischen der Giessener Anwalt Ralf Diehl bestellt. »Der Etailer Digitalo.de kappte kurz vor Weihnachten die Geschäftsbeziehungen zu AVT und führte damit die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens herbei«, berichtet Diehl. Nicht nur habe AVT damit auf einen Schlag seinen bisherigen Hauptabnehmer verloren, sondern sei auch die Bezahlung völlig einwandfreier fälliger Rechnungen eingestellt worden.
Die AVT-Geschäftsführer Manuel Bach und Uwe Konietzke hatten Digitalo Ende 2002 gegründet und den Etailer auf einen ambitionierten Wachstumskurs geführt. Um diesen abzustützen, nahm AVT weitere Gesellschafter – darunter den Elektro-Versender Conrad Electronic – an Bord. Diese haben nun offensichtlich die Notbremse gezogen.
Dabei schien der Wachstumskurs von Digitalo zunächst von Erfolg gekrönt: Für das letzte öffentlich einsehbare Geschäftsjahr 2007 verzeichnet der Jahresabschluss des Etailers ein Umsatzwachstum von 32 Prozent. Vor allem im Bereich Digicams und Fotografie hatte sich Digitalo einen in Branchenkreisen bekannten Namen aufgebaut. Zudem eröffnete das Unternehmen sowohl am Standort in Butzbach als auch in den Städten Köln und Hamburg eigene Ladengeschäfte.