Etailer Digitalo stürzt AVT in die Insolvenz

20. Januar 2009, 4:18 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Neuer Digitalo-Chef sieht keine Mitverantwortung

Insolvenzverwalter Ralf Diehl (links) und Digitalo-Geschäftsführer Klaus Ortner (rechts) vertreten unterschiedliche Ansichten zur Insolvenz von AVT
Insolvenzverwalter Ralf Diehl (links) und Digitalo-Geschäftsführer Klaus Ortner (rechts) vertreten unterschiedliche Ansichten zur Insolvenz von AVT

Doch wie AVT-Insolvenzverwalter Diehl berichtet, veränderte sich die Einstellung der Gesellschafter gegenüber Digitalo Ende 2008 schlagartig: Die auch als Digitalo-Geschäftsführer fungierenden Bach und Konietzke wurden von ihrer Aufgabe entbunden und ihre zum 31. März 2009 auslaufenden Verträge bei dem Etailer nicht verlängert. Zum neuen Geschäftsführer von Digitalo wurde am 20. Dezember der Unternehmensberater Klaus Ortner bestellt. In der Folge kam es zu einer Reihe radikaler Entscheidungen: Nicht nur wurden die Handelsbeziehungen zu AVT mit einem Schlag gekappt, auch wurden die Digitalo-Ladengeschäfte zu Weihnachten geschlossen und der Geschäftsbetrieb im Onlineshop auf Eis gelegt. Auf der Webseite Digitalo.de wird inzwischen auf eine »Großinventur« hingewiesen.

Im Gespräch mit CRN gibt Ortner an, im Auftrag einer Treuhandgesellschaft zu handeln, die Digitalo sanieren wolle. »Wir wollen das Unternehmen klar als E-Commerce-Anbieter positionieren und kein Multi-Channel-Modell mehr stützen«, begründet der Unternehmensberater die Schließung der Digitalo-Ladengeschäfte. Den Betrieb im Onlineshop werde man nach Abschluss der Inventur wieder in gewohntem Maße aufnehmen und sei überzeugt davon, dass man Digitalo wieder auf die Füße bringen werde. Unbekümmert äußert sich Ortner auch zu der Kappung der Geschäftsbeziehungen zu AVT: »Es ist richtig, dass AVT einer der größeren Lieferanten von Digitalo war, aber für die Insolvenz des Unternehmens sind wir nicht verantwortlich.«


  1. Etailer Digitalo stürzt AVT in die Insolvenz
  2. Neuer Digitalo-Chef sieht keine Mitverantwortung
  3. Ungewisse Zukunft für Digitalo

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