Klagen von Mitbewerbern des Suchmaschinen-Betreibers Google hat die Europäische Union aufgegriffen. Die Wettbewerbskommission der EU prüft, ob sie gegen die US-Firma ein Verfahren einleiten muss.
Mehrere Unternehmen haben sich bei der Wettbewerbskommission der Europäischen Union über angeblich unfaire Methoden von Google beschwert. Dazu gehören das deutsche Preisvergleichsportal Ciao.de, die britische Web-Site Foundem.co.uk (ebenfalls Preisvergleich) sowie Ejustice.fr, ein Portal, das die Suche nach juristischen Informationen ermöglicht.
Ein Vorwurf der Betreiber der genannten Web-Sites: Googles Search-Engine berücksichtige Suchresultate, die sich auf Inhalte von Ciao, Foundem oder Ejustice bezieht, nicht in adäquater Weise. Das heißt, entsprechende Treffer werden auf der Seite mit den Ergebnissen zu weit unten angezeigt. Dies wiederum beeinträchtige das Geschäft der Portale.
Pikant ist, dass die Muttergesellschaft von Ciao.de Microsoft ist. Der Software-Hersteller ist seit längerer Zeit mit Google im Clinch. Um seine Position im Bereich Vermarktung von Online-Anzeigen zu stärken, ging Microsoft unter anderem eine Kooperation mit Googles Rivalen Yahoo ein.
Noch offen ist, ob es zu einem Verfahren gegen Google kommt. Die EU-Kommission ist derzeit dabei, Fakten zusammenzutragen und die Beschwerden von Ciao.de und der anderen Portale zu prüfen.
Google selbst hat in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass eine faire Gewichtung von Suchresultaten eine technologische Herausforderung darstelle, die nur schwer zu bewältigen sei. Die Firma habe nie behauptet, dass ihr Suchalgorithmus perfekt sei, so Julia Holtz, die für Wettbewerbsfragen zuständige Google-Managerin, in einem Beitrag im Google-Blog.