EU-Wächter begrüßt Microsofts Trennung von Windows und IE
Microsoft hat angekündigt, dem neuen Betriebssystem Windows 7 einen Ausschaltknopf für den Internet Explorer beizulegen. Dies findet den Beifall von Neil Barrett, der bisher bei der EU-Kommission für die Kartellüberwachung der Redmonder zuständig war.

Dass der Internet Explorer bisher Bestandteil des Betriebssystem Windows war, bedeutete für Microsoft viel Ärger mit den Kartellbehörden und hohe Strafzahlungen. Microsoft behauptete aber stets, eine Trennung von Betriebssystem und Browser sei technisch unmöglich. Mit Windows 7 geht es aber nun auf einmal doch. Nicht nur der Internet Explorer wird mit einem Ausschaltknopf versehen, auch zahlreiche andere Funktionen lassen sich jetzt vom Administrator je nach Bedarf an- und abschalten: Im einzelnen Windows Media Player, Windows Media Center, Windows DVD Maker, Internet Explorer 8, Windows Search, Handschriftenerkennung, Windows Gadget Platform, Fax und Scan, XPS Viewer und Services.
De facto ist das die Hinwendung zu größerer Modularität, die von Analysten schon lange eingefordert wird. Den Beifall eines ehemaligen Erzfeindes hat Microsoft durch diese Entbundling-Aktion schon gewonnen. Professor Neil Barrett, bis vor kurzem bei der EU-Kommission für die Überwachung von Microsoft zuständig, zeigte sich besonders davon angetan, dass Microsoft diesen Schritt aus eigenem Antrieb vollzogen hat. Die EU-Kommission hat die offizielle Überwachung Microsoft im vergangenen Monat eingestellt und will jetzt das Problem outsourcen. Microsoft seinerseits betont, die Entscheidung sei nicht wegen des Drucks der Kartellbehörden gefallen, sondern weil man den Kunden größere Wahlfreiheit lassen wolle.