Neue Verordnung

EU will MP3-Player leiser machen

28. Januar 2009, 12:08 Uhr | Joachim Gartz
Lautes Musikhören mit dem Handy oder MP3-Player kann einer EU-Studie zufolge zu massiven Gesundheitsschäden führen. Die CE-Hersteller befürchten jedoch Wettbewerbsnachteile falls es für MP3-Player künftig eine Lautstärkebegrenzung geben sollte.

Die EU will strengere Lärmschutznormen für MP3-Player durchsetzen. Hintergrund ist eine Studie, die besagt, dass zu laute Handys und MP3-Player dem Gehör massiven Schaden zufügen können.

Eine von der EU in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie warnt vor den schlimmen Folgen von zu lauten MP3-Playeren und Handys. Die Behörde will deshalb nun gegensteuern und strengere Lärmschutznormen durchsetzen.

»Hörschäden könnten durch eine technische Begrenzung des Lautstärkepegels verhindert werden«, so Verbraucherschutz-Kommissarin Meglena Kuneva. Bisher ist dieser Pegel per EU-Gesetz auf maximal 100 Dezibel beschränkt. Am Arbeitsplatz ist bereits ab 85 Dezibel ein Gehörschutz Pflicht. Die EU-Behörde hat daher Zweifel, ob der bisherige Wert nicht zu hoch sei. Ein Gutachten des wissenschaftlichen Ausschusses der EU sagt massive Hörschäden für die MP3-Player benutzende Generation voraus.

Bis zu zehn Millionen Europäer könnten taub werden, so die Studie. Die Verbraucher müssten über die Risiken umfassend informiert werden, hieß es aus der Behörde. Die Hersteller befürchten jedoch Wettbewerbs-Nachteile bei Exporten in Länder außerhalb der EU, wenn sie ihre Geräte leiser drehen müssen. Zudem seien sehr niedrige Pegel mit bestimmten Musikstilen nicht vereinbar.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+