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Euro-Lieferanten konkurrenzfähig zu Asien

13. Dezember 2010, 15:13 Uhr | Folker Lück

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Alle Kosten kalkulieren

Bei vergleichbarer maschineller Ausstattung könnten asiatische Fertigungsbetriebe also einen um etwa 33 Prozent günstigeren Preis ab Werk erzielen. Soweit die Theorie, in der Praxis laufen die Maschinen in Asien mit wesentlich weniger Produktionsminuten pro Stunde und niedrigeren Stückzeiten. Selbst bei deutschen Betrieben liegen die Unterschiede in der Produktivität oft bei über 20 Prozent.

Werden auch die Beschaffungsgemeinkosten für die Anlieferung just-in-time am Band in die Kalkulation einbezogen, sieht das Bild ganz anders aus. Wesentlich sind hier der erhöhte Sourcing- und Qualifizierungsaufwand und die notwendige Zwischenlagerung in der Nähe des Montagestandorts. Eine Faustregel besagt, dass der Preisvorteil eines Lieferanten aus Asien mindestens 30 Prozent betragen muss, damit der Besteller in Europa einen wirtschaftlichen Vorteil erreicht. Denn sonst übersteigen die Kosten für Produktionsanlauf, Lieferantenentwicklung, Reisen, Kommunikation, größere Lagerhaltung, Zölle, Versicherungen die Einsparungen beim Preis erheblich. Die Empfehlung kann daher nur lauten, alle Kosten zu berücksichtigen.


  1. Euro-Lieferanten konkurrenzfähig zu Asien
  2. Lohnkosten sind nicht entscheidend
  3. Alle Kosten kalkulieren

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