Schuld an der Misere soll nicht nur Müller tragen, sondern auch einer der Hauptabnehmer der Serviceleistungen von a&o iTec, Fujitsu Siemens Computers (FSC), behauptet ein ehemaliger Betriebsrat gegenüber Computer Reseller News. 14 Millionen Euro seien nicht bezahlt worden. Und FSC habe Druck auf a&o iTec ausgeübt: »a&o iTec wurde immer wieder erpresst, die Stundensätze zu senken. Potenzielle Investoren wurden abgeschreckt, aus Konkurrenzgründen abgelehnt, bis zum Schluss keiner mehr da war und sich niemand mehr an einer Transfergesellschaft beteiligte«, beklagt der Betriebsrat.
Mehr als dieser kleine Sozialplan, für den die Ex-Siemensianer, von denen viele über 30 Jahre für den Weltkonzern tätig waren, nun vor die Siemens-Hauptzentrale ziehen, ist nicht drin. Besonders bitter: Da einige von ihnen zum Gehaltsverzicht einwilligten, fällt die Bemessungsgrundlage für das zum 1. Oktober berechnete Arbeitslosengeld I niedriger aus. Aber auch jene, die sich gegen die erfolgten Gehaltskürzungen juristisch zur Wehr setzten, gehen leer aus: Eine insolvente Firma verklagen?
Aber spätestens nach einem Jahr ist die Solidargemeinschaft der protestierenden Ex-Siemensianer auch ökonomisch wieder hergestellt: Dann werden die Outgesourcten in Hartz 4 überführt. »Von Siemens verkauft, von Müller verarscht, von SBS vernichtet!«, kann Siemens-Chef Löscher auf Transparenten lesen und die Menge skandieren hören.
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