Exponet Cologne 2005 vor dem Start: Kölner Kabel-Schau. Nach der teilweise scharfen Aussteller-Kritik im vergangenen Jahr steht die Exponet ? diesmal eine Woche früher ? wieder vor dem Start. Die Veranstalter sind bemüht, nicht in die Schublade »Fachmesse für passive Netz-Infrastruktur« gesteckt zu werden.
Bescheidenheit ist nach wie vor nicht die Sache des Exponet-Messeveranstalters DC Europe. In einer Pressemitteilung kündigte die Gesellschaft kürzlich an, die Ausstellung werde auch in diesem Jahr das »Herbstevent der Netzwerk-Branche« sein. Die Messe biete »einen kompletten Überblick« über den Bereich. Dass diese Ankündigung reichlich vollmundig ist, beweist ein Blick auf die Ausstellerliste: Mit rund 100 Firmen ? einschließlich aller Unter-Aussteller ? kann von einem kompletten Überblick keine Rede sein. Die meisten Teilnehmer sind dabei Anbieter von strukturierten Verkabelungen und passiven Netzwerkkomponenten.
Immerhin: Die Fußwege für die Besucher werden kürzer. Aufgrund baulicher Veränderungen findet die Messe dieses Jahr erstmals in Halle 11 des Kölner Messegeländes statt. Die noch im Sommer erwogene »Option auf Halle 12« wird der Veranstalter nicht in Anspruch nehmen. Fern bleiben der Messe fast alle namhaften Telekommunikationsunternehmen: Mit Avaya-Tenovis als Unteraussteller von Algol, dem Telefonanlagenhersteller Dafür GmbH, der Hannoveraner Lambda Net und dem Lokalmatador Netcologne ist hier die Übersicht mehr als bescheiden. Wie im letzten Jahr bestehen, bleibt die Präsentation der Industrie- und Handelskammern sowie Wirtschaftsförderungs-Ämter der drei Städte Bonn, Düsseldorf und Köln.
Mit einem starken Aussteller-Aufgebot kann die Messe hingegen von Seiten der Hersteller passiver Netzwerkkomponenten aufwarten: ADC Krone, Apranet, BTR Blumberger, Corning, Dätwyler, Draka, Huber + Suhner, Kerpen, Leoni, Nexans, Reichle & De-Massari, Schäfer Werke, Telegärtner, TKM, Tyco Electronics AMP, Wilhelm Rutenbeck und andere Firmen hatten bereits im Frühjahr einstimmig ihre aktive Beteiligung zugesagt und bilden damit jetzt den Kernbereich der Messe.
Hewlett-Packard (Stand L9) wird seinen Messeauftritt für eine Produkt-Neuvorstellung nutzen. Darüber hinaus präsentiert HP seine 10-Gigabit-Lösungen, die neuen »Pro Curve Secure« WAN-Router und integrierte Sicherheitslösungen für LAN, WLAN und WAN. Huawei Technologies (Stand D10) wird neue Lösungen im Bereich Routing und Switching präsentieren, darüber hinaus das gesamte Lösungsportfolio im Datenbereich zeigen. Microsens (Stand M20) stellt einen neuen 10 Port Gigabit Ethernet Switch vor. Dieser verfügt über zwei 1000Base-SX/LX-Anschlüsse, die eine Verschaltung zu einem fehlertoleranten Glasfaser-Ring erlauben. Ein von dem Hersteller patentierter Mechanismus ermöglicht im Fehlerfall eine automatische Rekonfiguration und gewährleistet dadurch die Erreichbarkeit aller Netzwerkteilnehmer wie Maschinensteuerungen, IP-Kameras und Access Points.
Nexans Deutschland (Stand E11) stellt aktive und passive Komponenten vor. Zu den Highlights gehört eine Switch-Generation, die das Gigabit-Ethernet in Büro und Industrie an den Arbeitsplatz holt. Die Switches sind für die Uplink-Verkabelung mit Twisted-Pair-Kabeln und/oder Lichtwellenleitern geeignet. Wie effektiv der Schutz und die Abwehr von RPT und Day-Zero-Attacken sein kann, zeigt Extreme Networks (Stand F29) mit der Security-Appliance »Sentriant«.
Gemeinsam mit dem Partner Gordion sind Microsens und Allied Telesyn in Köln vertreten.
Auf ihrem 240 Quadratmeter großen Messestand (Stand F29) zeigt der Kölner Distributor Algol, wie Kunden im Projektumfeld tatkräftig unterstützt werden. Das Distributionsunternehmen sieht die Messe in unmittelbarer Nachbarschaft zur Deutschland-Zentrale als ideales Informations- und Gesprächsforum für die Fachhandelspartner. Ein neuer Hersteller-Partner auf dem Algol-Stand ist Avaya-Tenovis. Das Unternehmen nutzt die Messe, um IP-Telefonie-Lösungen als Plattform für mobile Business-Kommunikation zu präsentieren. Weitere Aussteller bei Algol: 3Com, Extreme, APC, Infoblox, GN Netcom und Transition.
Parallel zur Ausstellung findet der dreitägige »Cabling & Infrastructure Congress« statt. Er soll vor allem Trends und Herausforderungen der Kabelindustrie diskutieren. Auf der offenen Messebühne »Key Note Arena« werden in Ausstellervorträgen und Round Tables neueste Entwicklungen in den Themenbereichen VoIP, WLAN, VPN und IT-Security diskutiert.
Im Bereich Schaltschranktechnologie sind erstmals die spanische Kamax, die türkische Firma Estap und die tschechische Triton in Köln vertreten. Rund um WLAN (Switches, Planning, Management) geht es bei Trapeze Networks. Dray Tek zeigt neueste Router-Technologie. Die japanische Hagitec präsentiert Fiber Protectors; Harting stellt Verbindungstechnik zur Energie- und Signalübertragung vor. Zurück auf die Exponet gekommen ist Brain Force Software mit Lösungen für Netzwerkdokumentation, zentralem IT-Management und Telefonsystem-Management.
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Das Schicksal der Kölner Exponet ähnelt der Münchner Systems: Beide waren einmal auf dem Weg zur Cebit-Konkurrenz und bestehen jetzt als regionale IT-Fachmessen fort, wenn auch mit jeweils anderen Themen-Schwerpunkten. Gegen einen Erfolg der Exponet als Fachmesse für Verkabelungen und passive Netzwerkkomponenten sowie als IT-Ausstellung für den Standort NRW spricht nichts ? die Veranstalter sollten sich auf diese Stärken konzentrieren, anstatt ? zumindest verbal ? ständig nach Höherem zu streben.
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