Familienzusammenführung bei Adimpo. Supplies-Distributor Adimpo Iberia fusioniert mit der eigenen Tochter Adimpo International. Die einzelnen Ländergesellschaften erhalten dadurch mehr Gewicht. Mit einem neuen Zentrallager in Nürnberg will der Grossist noch besser den deutschen und österreichischen Markt bedienen.
Schneller und flexibler auf die Kundenwünsche reagieren zu können, das erhofft sich Julia Anderl, Geschäftsführerin der Adimpo Deutschland GmbH, von der auf der Paperworld in Frankfurt bekannt gegebenen Fusion. Die bisher selbstständige Tochter Adimpo International mit bisherigem Sitz in der Schweiz und die Muttergesellschaft Adimpo Iberia verschmelzen zum neuen Verbrauchsmaterial-Spezialisten Adimpo S.A. mit Sitz in Spanien.
Adimpo International war 2001 angetreten, um parallel zum iberischen Geschäft der Muttergesellschaft eine europäische Präsenz aufzubauen. Allerdings kam die Europa-Zentrale in Nyon in der Schweiz nicht zur Ruhe. Zunächst nahm Marketing-Chef Niall J. Worn seinen Hut, dann ging auch CEO Hans Goltz Mitte letzten Jahres von Bord (CRN berichtete). Er konnte das selbst gesteckte Ziel von 500.000 Millionen Euro Umsatz nicht erreichen.
Die gesamteuropäischen Geschäfte werden nun von Spanien aus geleitet. Informationswege wurden verkürzt und eine europaweite IT-Plattform mit angeschlossenem E-Commerce-System eingeführt. Die Ländergesellschaften sollen sich noch stärker als bisher auf die lokale Logistik konzentrieren. Dazu wird Adimpo am 9. Februar in Nürnberg ein neues Logistik-Zentrum mit 2.500 permanent verfügbaren Artikeln für Deutschland und Österreich in Betrieb nehmen. Zudem stellt der Distributor elf zusätzliche Mitarbeiter ein. Zwei weitere Lager in Italien und Großbritannien sind geplant. Mit dem neuen Logistik-Konzept hofft Julia Anderl, den verstärkten Supplies-Aktivitäten der Broadliner Paroli bieten zu können. »Unsere Stärken liegen in der Fachkompetenz, im Service und im breiten Produktportfolio«, betont die Deutschland-Chefin. »Mit der Straffung der Unternehmensstrukturen werden wir uns noch intensiver um die Kunden kümmern können, ohne mit Verwaltungsaufgaben belastet zu werden.«
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Adimpo ist auf der Iberischen Halbinsel schon lange eine große Nummer in der Supplies-Distribution. Auch in Deutschland konnte das Unternehmen unter Leitung von Julia Anderl Fuß fassen und ist mittlerweile besonders im Kooperations-Geschäft gut vertreten. Als Hemmschuh hat sich allerdings des öfteren die Konzernzentrale in der Schweiz erwiesen. Hans Goltz, Ex-Chef von Adimpo International und vormals bei Broadliner Tech Data tätig, wollte hoch hinaus und einen europäischen Supplies-Riesen aufbauen, fiel aber vor allem durch einen selbstherrlichen Führungsstil und den Aufbau von unnötigen Doppelstrukturen auf. Goltz ist mittlerweile Vergangenheit und mit ihm nun die ganze Führungsetage in Nyon in der Schweiz. Die Fusion ist ein geschickter Schachzug: Dadurch wird die Adimpo-International-Leitung zur eher unbedeutenden Schweizer Länderniederlassung degradiert.
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