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iSuppli: 137 Millionen verkaufte Platten im Q1/08

Festplattenmarkt wächst kontinuierlich

Aktuell durchlebt das Disk-Segment quartalsbedingt eine Schwächeperiode. Der Bedarf an hoher Speicherkapazität ist aber ungebrochen. Seit Juli können Fachhändler Platten mit einem TByte für unter 100 Euro einkaufen. Die HEKs werden auch in den kommenden Wochen weiterhin leicht nach unten tendieren.

Autor:Markus Reuter • 18.8.2008 • ca. 1:50 Min

Die HEKs der gängigen Desktop- Festplatten tendieren weiter nach unten. Im Vergleich zu Anfang Juli haben die Preise um bis zu elf Prozent nachgegeben. Seit der KW 28 kosten 1-TByte-Laufwerke keine 100 Euro mehr. Samsungs »F1 HD103UJ« mit 32 MByte Cache ist bereits ab rund 92 Euro erhältlich. Für eine vergleichbare Maxtor »DiamondMax 22 STM31000340AS« sind 99 Euro fällig, für Seagates »Barracuda 7200.11 ST31000340AS« 105 Euro und für eine »Ultrastar 7K1000 HDS721010KLA330« von Hitachi GST knapp 116 Euro.

Nach oben ging es dagegen mit dem HEK für 750-GByte-Drives, die zwischenzeitlich nicht durchgängig bei allen Herstellern verfügbar waren. Hier ging der Kurs von rund 58 Euro in der KW 27 auf circa 63 Euro um acht Prozent nach oben. Samsungs »F1 HD753LJ« gehört derzeit zu den günstigsten SATA-Platten dieses Typs. Für eine »Caviar SE16 WD7500AAKS« von Western Digital müssen Reseller dagegen bis zu knapp 82 Euro ausgeben.

»Die Nachfrage war quartalsbedingt verhalten«, erklärt Hormoz Vardeh, Team-Leiter Storage bei Actebis Peacock, die Marktlage gegenüber CRN. »Die meisten Festplatten sind durchweg gut verfügbar. Die Preise haben sich im zweiten Quartal drastisch nach unten bewegt. Gefragt sind vor allem Laufwerke mit 500 GByte und einem TByte sowohl als interne als auch externe Version. « Zudem steigen die Anfragen nach SAS- und NAS-Produkten sowie SATA-Disk für den Dauerbetrieb.

»Alle warten darauf, dass das Geschäft wieder anzieht«, ergänzt Dirk Obendorf, Leiter Regional Sales Manager DACH & EE bei Avnet. »Die Verfügbarkeit ist nicht bei allen Herstellern gleich gut gegeben.« Während Seagateund WD-Laufwerke gut lieferbar sind, gibt es beispielsweise bei Hitachi GST einige Engpässe.

Das erste Quartal 2008 kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Den Marktforschern von iSuppli zufolge wurden weltweit 137 Millionen Harddisk-Drives verkauft. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 21 Prozent. Damals wurden 114 Millionen Platten abgesetzt. Für das zweite Quartal 2008 erwartet iSuppli ein Wachstum von 16 Prozent.

Obwohl Flash-Speicher als kommende Alternative gehandelt und fast täglich neue Produkte angekündigt werden, sind diese längst noch keine Gefahr für das Festplattengeschäft. Mittlerweile gehen nicht nur die Umsätze nach oben, sondern auch die Gewinne. Seagate konnte zwar nicht ganz so viele Überschüsse erzielen wie erwartet, dafür schafft Hitachi GST wieder den Sprung in die Gewinnzone.

Die Diskussionen inwieweit bzw. wann Solid-State-Disks (SSD) zum Standardmedium avancieren, wird die Branche noch lange Zeit verfolgen. Für SSD-Befürworter ist der Rückzug von Fujitsu und Hitachi aus dem Markt für 1,8-Zoll-Drives ein deutliches Zeichen. Auf der anderen Seite fristete dieses Segment sowieso nur ein Nischendasein.