Das »Smartcom-Center« von Quintec ist eine kompakte Appliance, die Groupware-Dienste und File-Services für kleine Firmen bereitstellt. Network Computing hat sich das System angesehen.
Die schwarze Box von Quintec arbeitet nahezu geräuschlos. In ihrem Inneren stecken ein Mini-ITX-Board mit einer lüfterlos gekühlten VIA-C7-CPU, 512 MByte RAM und eine 250-GByte-S-ATA-Platte. Als Betriebssystem geht Debian-Linux ans Werk.
Darauf arbeitet ein Kerio-Mailserver als zentrale Groupware. Zudem sind Tools für Viren- und Spamschutz integriert. Rund um diese Software hat Quintec ein zusätzliches Web-GUI und ein paar Skripte gestrickt, welche die Verwaltung von Benutzern und Dateifreigaben per SMB/CIFS vereinfachen.
Nach dem Start greift der Verwalter über das Web-GUI auf die Appliance zu. Das Setup-Menü lässt die grundlegenden IP-, und Dienstparameter festlegen. Die Mail-Zustellung von Seiten des Providers erfolgt über Multi-POP-Abfragen.
Die Benutzerverwaltung beherbergt Anwender und Gruppen, zu denen das Smartcom-Center auch gleich SMB-Dateifreigaben anlegt. Quotas stellen sicher, dass Benutzer und Gruppen nicht mehr Speicher auf den Dateifreigaben belegen, als ihnen der Administrator zugesteht.
Da das Smartcom-Center in der zum Test vorliegenden kleinen Variante nur über eine Festplatte verfügt, sollte der Verwalter einen externen USB-Datenträger als Backup-Laufwerk anschließen. Die Appliance verfügt über integrierte Backup-Tools, um zeitgesteuerte Sicherungen zu erstellen.
Benutzer sehen direkt nach dem Login das Web-GUI der Groupware, welches vom Aufbau her natürlich Outlook nacheifert. Für Outlook als Client gibt es von Kerio auch ein passendes Plug-in, aber eben nur für Outlook, und nicht für Thunderbird. Windows und Mac-Nutzer können über den regulären SMB-Browser auf die Dateifreigaben zugreifen.
Im Kurztest präsentierte sich das Smartcom-Center als simple und schnörkellose Groupware-Appliance. Die Konfiguration ist in wenigen Minuten erledigt, und eine Arbeitsgruppe mit etwa bis zu 25 Benutzern kann anschließend sofort loslegen.
Sehr gut gefällt die Appliance-Hardware, die nahezu geräuschlos, aber dennoch mit ausreichender Performance ans Werk geht.
Die Groupware-Implementierung mit File-Server ist nett. Das Rad hat Quintec mit dem Smartcom-Center aber nicht neu erfunden. Im Labor hatte Network Computing bereits diverse vergleichbare Soft- und Hardware-Appliances. Etliche davon ließen detailliertere Einstellungen zu.
Negativ fällt beim Smartcom-Center auf, dass nur Outlook als vollwertiger Groupware-Client unterstützt wird, nicht aber Thunderbird, Evolution oder die Mac-üblichen Tools.