Fixsterne und Planeten am ERP-Himmel. Die neue ERP-Anwender-Studie zeigt, dass zur Zufriedenheit der Kunden vor allem Dienstleistungsqualität der Anbieter nötig ist.
Im ERP-Markt gibt es Bewegung: das ist das Hauptergebnis der diesjährigen ERP-Zufriedenheitsstudie, bei der über 1900 ERP-Installationen von den Analysten der Aachener Trovarit AG und auf Initiative der Zürcher i2s research bewertet wurden.
Weiche Faktoren
ERP-Systeme sind kein reines Software-Produkt mehr, sondern eine feste Kopplung von Informatik und Dienstleistung. Am Ende steht die Frage, in wie weit ein implementiertes System die Prozesse eines Unternehmens unterstützt. Nachdem die klassischen Leistungskriterien von ERP-Lösungen, zuvorderst Funktionalität aber auch Technologie, in einem Auswahlprojekt überprüft werden können, ist dies im Fall der weichen Faktoren nicht einfach. Hier reichen Referenzbesuche, die meist ohnehin nur zu wenigen »Vorzeigekunden« führen, kaum aus. Abhilfe bietet die von der Zürcher i2s initiierte und in den deutschsprachigen Ländern jährlich durchgeführte Studie zum Thema »Anwender-Zufriedenheit ERP/Business Software«. Zentrales Ergebnis ist dabei ein Portfolio, das die Zufriedenheit mit dem System selbst sowie mit der Dienstleistung des Einführungspartners darstellt.
Betrachtet man das Zufriedenheits-Portfolio, fällt schnell eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Sternenhimmel auf. Vergleicht man das aktuelle Ergebnis mit dem Vorjahr, stellt man fest, dass es auf dem Markt Fixsterne gibt und Planeten. Fixsterne sind solche Systeme, die mit einer gewissen Konstanz ihre Ergebnisse halten. Für den Anwender und potenziellen Kunden ist Konstanz in einem so bewegten Markt wie dem ERP-Markt sicher eine wichtige Grösse. Wie schon im Vorjahr kann sich das System »Sivas« der Firma Schrempp EDV als einer der klaren Frontrunner der ERP-Zufriedenheitsstudie platzieren. »Fixsterne« sind dabei in allen Bereichen des Portfolios zu finden: Die kleine Offenburger Softwareschmiede zeichnet sich durch eine klare Branchenfokussierung und hohe Kundennähe aus. Ein weiterer Fixstern am ERP-Himmel ist eindeutig das Produkt Mysap ERP (vormals R/3) des Weltmarktführers SAP. Auch wenn sich SAP optisch im Gesamtportfolio nicht optimal platzieren kann, wartet es doch mit Konstanz und Transparenz auf. Damit sind SAP-Projekte ausgesprochen gut planbar geworden. Gepaart mit dem fast schon nicht mehr zu überblickenden Funktionsumfang stellt SAP damit auch für »anspruchsvolle« KMU eine Option dar. Bei zahlreichen Systemen gibt es jedoch auch Bewegung. Die Gründe hierfür sind sicher vielfältig. So verzeichnen vor allem kleinere und mittelgrosse Anbieter Wachstumsbewegungen, die schnell messbar sind. Bei kleinen Anbietern bedeutet Wachstum jedoch schnell eine schlechtere Dienstleistungsqualität. In vielen Fällen schlagen hier aber auch einzelne Vertriebspartner durch, da es kleinen Anbietern deutlich schwerer fällt, für alle verbindlich Qualitätsmassstäbe durchzusetzen.