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Hohe Nachfrage soll den Preisverfall stoppen

Flash-Speicher bald wieder teurer

Die Preise für Flash-Speicher kennen seit langem nur den Weg nach unten – die Nachfrage ist entsprechend hoch. Ein zusätzlich steigender Bedarf von Seiten der Industrie soll nun den Preisverfall stoppen. Apples iPhone und SSD-basierte Festplatten sorgen Experten zufolge für Lieferengpässe.

Autor:Markus Reuter • 27.7.2007 • ca. 1:25 Min

Der HEK für Flash-Speicher hat sich seit Jahresfrist zum Teil mehr als halbiert. Vor zwölf Monaten mussten Wiederverkäufer für eine 1-GByte-SD-Card von einem Markenhersteller 19,90 Euro veranschlagen. Heute kostet dieser Typ nur noch circa 9,50 Euro. Die 2-GByte-Variante ist im gleichen Zeitraum von 28,90 auf 13,90 Euro gefallen. Die Preise für USB-Sticks liegen auf einem nahezu identischen Niveau und haben eine ähnliche Talfahrt hinter sich.

Preise bleiben auf hohem Niveau

Der Preisverfall soll jedoch aktuell sein Ende finden. Marktbeobachtern zufolge sind die Flash- Preise momentan vom »Apple iPhone Effekt« getrieben. Aufgrund der starken Flash-Nachfrage von Apple gehen die Preise deutlich nach oben. »Die Hersteller geben wenig Ware in den Markt, so dass speziell der Spotmarkt für Flash-Produkte eine Knappheit erleidet und die Preise entsprechend schnell steigen«, erklärt Gerald Diercks, Geschäftsführer bei Memorysolution. »Dies wirkt sich auf alle Segmente aus, wie Flash-Cards, USB-Sticks und auch MP3/MP4-Player.«

»Es handelt sich um eine echte Knappheit, die die Marktpreise für NAND-Flash-Chips nach oben getrieben hat«, ergänzt George Linardatos, Office Manager bei Transcend. »SLC-NAND ist hiervon noch intensiver betroffen als MLC-NAND.«

Wie lange diese Entwicklung anhält, ist schwer vorauszusagen. »Die Produktionskapazitäten der großen Flash-Hersteller wie Sandisk, Samsung oder Toshiba steigen durch größere Wafer und kleineren Fertigungsgrößen (shrinks)«, sagt Memorysolution- Manager Diercks. Daher sei zu erwarten, dass sich der momentane Preisanstieg auf einem stabilen Niveau einpendeln wird. Die Nachfrage allgemein, ist laut Diercks recht gut. Reseller versuchen in dieser Situation, durch größere Zukäufe zu vermeintlich noch günstigen Preisen ihren mittelfristigen Bedarf zu decken. Bis zur KW 29 hatte der Preisanstieg die deutschen HEKs noch nicht erreicht.

»Der Ausbau der Präsenz von SSD-Laufwerken, die mit bis zu 64-GByte-NAND-Flash-Speicher ausgestattet werden, wirkte zusätzlich als beschleunigender Faktor für die Aufwärtstendenz der Flash-Preise«, erwartet Transcend- Manager Linardatos. »Eine zunehmende Anzahl an Notebooks und ultra-mobilen Rechnern weisen bereits die für SSDSpeicher in der Grundausstattung als Ersatz für herkömmliche Festplattenlaufwerke auf.«