FSC im Abwärtstrend
Die rückläufige Computer-Nachfrage in Deutschland trifft den Marktführer Fujitsu Siemens Computers (FSC) besonders hart. Nach einem Umsatzeinbruch im ersten Halbjahr 2006 sind die Wachstumsprognosen kaum zu halten.
Nach zweistelligen Wachstumszahlen im vergangenen Jahr sind die PC-Verkäufe bei FSC in den ersten beiden Quartalen 2006 drastisch eingebrochen. Der Rückgang ist laut Konzernchef Bernd Bischoff in der zweiten Jahreshälfte kaum noch aufzuholen. Der Hersteller erwirtschaftete von April bis September 2006 einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2005 waren es 6,7 Milliarden Euro. Vor einigen Monaten hatte FSC noch das ehrgeizige Umsatzziel von zehn Milliarden Euro bis 2008 ausgegeben. Der Umsatzrückgang im Hardware-Geschäft ist laut FSC vor allem auf die gesunkenen Verkaufspreise und Margen zurückzuführen. Außerdem hätten sich Überkapazitäten im Channel durch volle Lager aus dem Weihnachtsgeschäft und die Einführung der RoHS-Richtlinie zum 1. Juli 2006 negativ ausgewirkt.
Hauptursache ist jedoch die rückläufige PC-Nachfrage in Deutschland. Laut dem Marktforschungsinstitut Gartner brach der deutsche PC-Markt im zweiten Quartal um vier Prozent ein. FSC, im zweiten Quartal mit einem Anteil von 18 Prozent Marktführer in Deutschland, ist davon überproportional stark betroffen. Denn im Gegensatz zu Konkurrenten, wie Hewlett-Packard oder Acer, ist der Hersteller außerhalb seines Heimatmarktes nur ein kleiner Fisch. »Die IT-Industrie erlebt jetzt zum ersten Mal in ihrer Geschichte, dass auch ein gutes gesamtwirtschaftliches Umfeld nicht automatisch zu steigender Nachfrage im ITSektor führt. Wir richten unser Unternehmen mit den richtigen Entscheidungen auf einen langfristig harten Wettbewerb aus«, so Bischoff.
Um den schwierigen Hardware- Markt in Westeuropa auszubalancieren, verstärkt FSC seine Aktivitäten in Wachstumsregionen wie Osteuropa. Aber auch Einsparungs- und Restrukturierungsmaßnahmen stehen auf der Agenda. So laufen derzeit Verhandlungen mit der IG Metall über eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 40 Stunden. Bis Ende nächsten Jahres sollen außerdem rund 300 Stellen abgebaut werden. Mit einer Neuausrichtung des Vertriebs, unter anderem durch eine neue Business Unit für Neukundenakquise, hatte der Konzern vor einigen Monaten bereits auf die schwierige Marktsituation reagiert (CRN berichtete in Ausgabe 24/2006). Für das zweite Halbjahr rechnet Fujitsu Siemens Computers wieder mit einer leicht anziehenden Nachfrage im IT-Markt.