FSC reagiert auf Marktverlust
Der PC-Markt hat sich in Deutschland im zweiten Quartal erholt. Marktführer Fujitsu Siemens verkaufte allerdings erneut weniger Rechner als im Vorjahresquartal und verlor Marktanteile an Verfolger HP. Schuld war das Privatkundengeschäft, wie FSC-Chef Hans-Dieter Wysuwa im Gespräch mit <i>CRN</i> betont.
Während sich der deutsche PCMarkt laut Gartner mit einem Zuwachs von knapp sechs Prozent im zweiten Quartal wieder erholt hat, verkaufte Fujitsu Siemens Computers (FSC) als einziger der Top fünf erneut weniger Computer als im Vorjahreszeitraum. Mit einem Minus von fast 13 Prozent beendete der Hersteller das mittlerweile sechste rückläufige Quartal in Folge. »Unser Sorgenkind war das Privatkunden-Geschäft; hier haben wir – wie alle – Absatzeinbrüche hinnehmen müssen«, erklärte FSC-Chef Hans- Dieter Wysuwa auf Nachfrage von Computer Reseller News. »Im Servermarkt sind wir im zweiten Quartal um 21 Prozent stärker gewachsen als im Vorjahr. Auch bei unseren Geschäftskunden konnten wir im Notebook-Bereich den Marktanteil ausbauen.« Die vorläufigen Zahlen des Marktforschungsinstituts IDC zeigen jedoch, dass von den führenden zehn Herstellern außer FSC nur noch Dell im Consumer-Segment einen Einbruch verzeichnet hat. Acer, Medion, HP, Asus und Samsung legten teilweise sogar dreistellig zu. Für FSC sind rückläufige Verkäufe im Endkundenmarkt besonders fatal. Im Consumer- Segment ist FSC laut IDC trotz rückläufiger Anteile noch knapp Marktführer vor HP, bei Business- Notebooks aber nur die Nummer fünf hinter Dell, HP, Lenovo und Acer. HP hat zudem gerade zum Sturm auf den Consumer-Markt geblasen, um FSC als Marktführer zu entthronen (CRN berichtete in Ausgabe 32/2007).
Mit neuen Produkten will FSCChef Wysuwa den Niedergang aufhalten: »Bereits Ende August führen wir bei den Notebooks eine neue Serie – die Esprimo mobile- Reihe – ein. Damit warten wir im Midrange-Segment mit einem deutlich größeren Produktangebot auf, sind preisattraktiver und können aggressiv im Markt agieren. Zeitgleich starten wir als Erster im Markt mit unseren neuen Lifebook Q-Modellen. Darüber hinaus prüfen wir die Anpassung der Produktion von Einsteigergeräten.«
Wysuwas Prognosen für die zweite Jahreshälfte sind optimistischer, liegen jedoch deutlich unter den derzeitigen Wachstumszahlen der Mitbewerber: »Der Juli war insgesamt für uns in Deutschland ein sehr guter Monat. So konnten wir zum Teil von den Lieferschwierigkeiten unserer Mitbewerber profitieren und für das vorangegangene Quartal umsatztechnisch bereits einiges reparieren. Für das zweite Halbjahr erwarten wir ein Marktwachstum zwischen zwei und vier Prozent und wollen weiter an das Marktwachstum aufschließen – unser Ziel ist es, als Marktführer auf jeden Fall die 20-Prozent-Hürde zu knacken.«
Wenn diese Strategie nicht aufgeht, wird es für FSC schwierig, die marktführende Stellung in Deutschland zu verteidigen. Denn aus vielen Produktbereichen hat sich der Hersteller zurückgezogen. Vor einem halben Jahr wurde das TV-Geschäft eingestellt (CRN berichtete). Jetzt wurde bekannt, dass die PDAs der Marke Pocket Loox zum Jahresende auslaufen. Angesichts des stark rückläufigen Handheld- Marktes lohne sich das Geschäft nicht mehr und einen Einsteig in das von Handyherstellern und Netzbetreibern dominierte Smartphone- Business traut man sich, im Gegensatz zu HP (siehe CRN 32/2007), nicht zu.