Zum Inhalt springen
Mehr als nur Laptops verkaufen

Fujitsu geht neue Wege im PC-Geschäft

Nachdem die ehemalige Fujitsu Siemens Computers (FSC) im PC-Geschäft stetig Marktanteile verloren hatte, will Fujitsu Technology Solutions (FTS) neue Wege gehen. Das Stückzahlengetriebene Client Business soll nun verstärkt aufs Lösungsgeschäft umgepolt werden.

Autor:Redaktion connect-professional • 17.11.2009 • ca. 2:15 Min

Im PC-Geschäft hat Fujitsu Technology Solutions, vormals Fujitsu Siemens Computers (FSC) harte Zeiten hinter sich. Seit über einem Jahr verkauft der ehemalige Marktführer jedes Quartal deutlich weniger PCs und Notebooks in Deutschland. Für das dritte Quartal 2009 errechneten die Marktforscher von Gartner gerade noch einen Anteil von 8,1 Prozent am deutschen PC-Markt, ein historischer Tiefstand. Seit das ehemalige Joint Venture im April 2009 ganz in die Hände von Fujitsu übergegangen ist, versucht der japanische Konzern auch im Client-Geschäft eine Neuausrichtung. »Die Fujitsu-Welt hat sich in den vergangenen Monaten verändert«, erklärt Rajat Kakar, als Vice President Clients Group bei FTS für alle Front-End Devices zuständig, im Gespräch mit Computer Reseller News.

»Unsere Stärke sind Services und Solutions. Wenn wir nur Laptops verkaufen, haben wir gegen HP und Acer keine Chance.«

Zur Hausmesse Visit, die 2009 erstmals in München und nicht auf dem Augsburger Messegelände stattfindet, stellte Fujitsu deshalb ein neues Produkt vor: Den Zero Client. Der Netzwerkmonitor kommt ohne CPU und Speicher aus. Alles was er braucht, ist eine Netzwerkkarte. Betriebssysteme, Applikationen, User Profile und Daten werden über das Netzwerk gestreamt. Das Gerät hat laut Kakar nicht mehr Intelligenz als ein Toaster und kann auch genauso schnell ausgetauscht werden. Das ist billig und macht große Rollouts überflüssig. Für einen neuen User könne in wenigen Minuten ein User-Profil mit den entsprechenden Zugriffsrechten angelegt werden. Weitere Vorteile sind laut Kakar der geringe Energieverbrauch und Administrationsaufwand. Das Produkt wurde auf der Visit erstmals den Partnern vorgestellt und wird wohl zu Beginn des kommenden Jahres auf den Markt kommen. Eine Wireless-Lösung ist für Mitte kommenden Jahres geplant. Zielkunden sind der öffentliche Sektor, Banken, Büros, aber auch Call Center und Gesundheitswesen. FTS will das Gerät auch verstärkt mit Partnern vermarkten, die branchenspezifische Lösungen dafür entwickeln. Vor allem aber soll der Zero Client im Bundle mit Server und Storage verkauft werden. Mit dem neuen Produkt will sich Fujitsu von dem Stückzahlengetriebenen Hardware-Business abkoppeln und verstärkt ins Lösungsgeschäft vordringen. »Mit dem Zero Client haben wir das Spielfeld gewechselt. Hersteller wie Acer oder Asus sind für uns keine Wettbewerber mehr«, so Kakar.

FTS werde auch künftig ein breites Client-Portfolio anbieten, das Consumer-Geräte enthält. »Früher hatte FSC getrennte Portfolios, verlor aber vor allem im Consumer-Geschäft zunehmend Marktanteile.« Seit Jahresbeginn gibt es nur noch ein Gesamtportfolio. »Wir sind nach wie vor im Consumer-Geschäft, haben aber das Portfolio bereinigt und nur noch profitable oder strategisch wichtige Modelle fortgeführt. »Es war eine schwierige Entscheidung, auf Stückzahlen um jeden Preis zu verzichten und dann eben nicht mehr die Nummer eins, sondern nur noch drei oder vier im deutschen Markt zu sein«, räumt Kakar ein. »Aber wenn wir unprofitables Geschäft machen, gibt es uns bald nicht mehr.«

Um diesem Teufelskreis zu entkommen, will FTS auch im Client Business verstärkt Lösungen anbieten und dafür eine breite Range von Front-End-Geräten bereitstellen. Die neue Produktstrategie bringe auch Veränderungen im Vertrieb mit sich, so Vice President Kakar: »Die Sales-Kollegen müssen die Clients verstärkt im Paket mit Server und Storage verkaufen.