Fujitsu hat schon viele Häutungen hinter sich, zuletzt den Abschied vom Client-Geschäft, der für Turbulenzen im Channel sorgte. Heute überraschte der Hersteller seine Partner beim Partnertag in Mainz mit einem neuen Namen: Aus Fujitsu Technology Solutions wird Fsas Technologies.
Fujitsu hat im Laufe seiner Geschichte schon einige Transformationen durchgemacht. In Deutschland hieß das Unternehmen schon mal Siemens Nixdorf, Fujitsu Siemens Computers und zuletzt Fujitsu Technology Solutions (FTS). Genauso oft wie der Wechsel des Namens wandelte sich das Geschäftsmodell des Konzerns. Die letzte große Veränderung hat Fujitsu im vergangenen Jahr mit dem Ausstieg aus dem PC-Geschäft abgeschlossen (connect professional berichtete).
Jetzt wird die neue Ausrichtung auf IT-Infrastruktur und die damit verbundenen Services und Consultingleistungen auch nach außen mit einem harten Schnitt vollzogen: Aus Fujitsu Technology Solutions wird Fsas Technologies.
In Japan hat die Umfirmierung bereits vor einem Jahr stattgefunden. Dort hat der japanische Konzern am 1. April 2024 die Geschäftsbereiche Server und Storage in der Fsas Technologies Inc. Group zusammengeführt. Das Geschäft reicht von der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb bis zur Wartung der zugehörigen Hardware und Dienstleistungen in Japan.
Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres zum 1. April 2025 wird das Unternehmen auch in Deutschland Fsas Technologies GmbH heißen. In der hundertprozentigen Tochtergesellschaft werden alle Datacenter-Produkte, Lösungen und dazugehörigen Services gebündelt.
Ende vergangenen Jahres hatte Fujitsu bereits sein Servicegeschäft in Deutschland neu ausgerichtet (connect professional berichtete). Die Fujitsu Services GmbH und das damit verbundene Angebotsportfolio wurde an die Münchner Unternehmensgruppe AEQUITA verkauft. Dabei handelte es sich in erster Linie um Services, die das Private-Cloud-Geschäft betreffen. Für die bei Fujitsu verbleibenden Services wurde eine neue Organisation unter dem Dach der Fujitsu Group gegründet. Die Fujitsu Germany GmbHs stellt seitdem das angepasste Serviceportfolio für Kunden in Deutschland bereit. Ihr Angebot ist auf drei Kernsäulen – Fujitsu Uvance, Digital Application Business und Public Cloud-Lösungen – fokussiert.
Technologiearm des Fujitsu-Konzerns
„Wir sind der Technologiearm des Fujitsu-Konzerns“, erläutert Santosh Wadwa, Head of Platform Business Germany. Für die deutsche Organisation bringe das Rebranding nur Vorteile. Denn die deutsche Fsas Technologies GmbH werde gleichzeitig die Holding für Europa unter der die anderen europäischen Landesgesellschaften aufgehängt sind. Die Vorteile seien schnellere Entscheidungen und kürzere Wege zur Konzernspitze in Japan – und damit auch mehr Einfluss auf deren Portfolioentscheidungen und Strategie, betont Wadwa im Gespräch mit connect professional. Auch auf die Kostenstruktur soll sich das dann schlanker aufgestellte Unternehmen positiv auswirken.
Wadwa freut sich auch darüber, dass Fujitsu für das Rebranding „richtig viel Geld in die Hand nimmt“, das dann im kommenden Jahr für Marketingmaßnahmen zur Verfügung stehe.
Mit einigen großen Partner und Kunden habe Wadwa im Vorfeld des Partnertages in Mainz schon gesprochen. Das Feedback sei durchaus positiv. Solange deren Ansprechpartner gleichbleiben, sehen sie kein Problem. Und das sei der Fall. Alle Ansprechpartner blieben an Bord, versichert Wadwa. Für die Partner werde sich außer dem Firmennamen, dem Logo und dem Produktlabel nichts ändern, versicherte der Hersteller den Teilnehmern des Partnertages in Mainz. Verträge und Bonusvereinbarungen, Zertifizierungen, Garantien & Gewährleistungsverpflichtungen blieben unverändert.
Wadwa sieht das Rebranding vor allem als Chance für das Unternehmen. „Die Transformationsreise ist nie abgeschlossen. Wir müssen und werden uns jeden Tag neu anpassen müssen“, so sein Fazit. „Und wir machen das alles, um langfristig im Markt bestehen zu können“.