Funk-Armband für die ­optimierte Patientenpflege

23. Juni 2005, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Funk-Armband für die ­optimierte Patientenpflege (Fortsetzung)

Weitere Informationen sollen auf den Chip
Ganz nebenbei kommt das berührungslose Auslesen der eindeutigen Identifikatoren über den mobilen Tablet-PC oder PDA aus dem RFID-Chip bei den Kranken gut an. Die Funkübermittlung funktioniert in Sichtverbindung durch Kleidung und Decke. Sie müssen dadurch vom Personal nicht mehr gestört werden. »Die Identifizierung der Patienten per Funk ist immer eindeutig und verlässlich«, sagt Morreale. Ebenso komfortabel und schnell können Notfälle, ist das Armband erst einmal angelegt, nahtlos in den Klinikbetrieb eingebunden werden. Patientenname, Aufnahmedatum und Registriernummer werden dazu über die Lese-Schreib-Einheit des mobilen Geräts einfach per Funk auf den Chip geschrieben. Noch wird an den Armbändern parallel ein Barcode für eine eindeutige Patientenerfassung mitgeführt. Diese Doppelung soll aber demnächst aufhören, denn anders als der Barcode kann der RFID-Chip, geschützt im Armband untergebracht, weder verkratzen, verknittern noch reißen. Er ist dadurch langzeiteinsatztauglich. Schon wird im Jacobi Medical Center darüber nachgedacht, über zusätzliche Einträge auf dem Chip Behandlungen weiter zu optimieren. Ein Verweis auf die Blutgruppe könnte im Notfall eine lebensrettende Transfusion beschleunigen. Mit einem Verweis auf alle notwendigen Instrumente wäre ein solcher Datensatz vor der Operation ohne Zeitverlust stets komplett. Web-Services-­Infrastruktur
Konzept und Umsetzung der kompletten Lösung stammen von Siemens Business Services. Die berührungslose Erfassung  sowie die Datenabwicklung und -bereitstellung ist über die .Net-Architektur von Microsoft in Form von Web-Services realisiert. Die Stabilität der Gesamtlösung hat sich das Krankenhaus sicherheitshalber, nicht zuletzt wegen der hohen Sensibilität der Patientendaten, vorab durch einen mehrmonatigen Pilotbetrieb unter Beweis stellen lassen. 200 Patienten waren darin eingebunden. Aus dem Piloten ist seit Oktober 2004 ein verlässlicher und datensichererer Regelbetrieb geworden, mit Einbindung aller 800 Betten, die im Monatsschnitt von rund 2000 Patienten belegt werden. Für einen schnellen Einblick in die für den Patienten relevanten Daten sowie eine stets aktuelle Patientenakte wurden kürzlich alle Ärzte und Pflegekräfte mit Tablet-PCs oder PDAs ausgestattet.  

Hadi Stiel ist freier Journalist in Bad Camberg.


  1. Funk-Armband für die ­optimierte Patientenpflege
  2. Funk-Armband für die ­optimierte Patientenpflege (Fortsetzung)

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+