Funkwerk: »Der Channel bleibt unser wichtigster Vertriebsweg«
CRN sprach mit Thomas Bruckbauer, dem neuen Geschäftsführer von Funkwerk, über seine Strategie, Funkwerk wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Das CRN-Exklusiv-Interview.

- Funkwerk: »Der Channel bleibt unser wichtigster Vertriebsweg«
- Rückzug im Ausland
CRN: Ihr Vorgänger Hans-Ekkehard Domröse hat versucht, die ursprünglich vier Einzelunternehmen Artem, Bintec, Elmeg und Funktel zum Unternehmen Funkwerk Enterprise Communications zu vereinigen. Jetzt wird Funktel wieder herausgelöst. Ist die Strategie von Domröse fehlgeschlagen?
Thomas Bruckbauer: Nein, diese Strategie ist nicht fehlgeschlagen sondern wurde lediglich weiterentwickelt. Die Funkwerk AG hat sich in den letzten Monaten viele Gedanken über die künftige Positionierung von Funkwerk Enterprise Communications gemacht und dabei festgestellt, dass die frühere Firma Funktel Technologisch nicht zu den anderen Bereichen passt. Die Technik der Artem-, Bintec- und Elmeg-Lösungen basiert vorrangig auf WLAN und IP, während ein Großteil der Funktel-Produkte auf DECT und TETRA basiert. Funktel adressiert in erster Linie öffentliche Auftraggeber, die übrigen FEC-Bereiche adressieren vorrangig Anwender in kleinen und mittleren Unternehmen. Deshalb hat sich die Funkwerk AG für die Schaffung einer neuen Sicherheits-Sparte entschieden, in die Funktel eingehen wird.
FEC hat zuletzt wirtschaftlich nicht die Planziele erreicht, ist zeitweise sogar in die roten Zahlen gerutscht. Was werden sie jetzt ändern, damit FEC wieder erfolgreich arbeitet?
Grundsätzlich möchte ich dazu anmerken, dass sich der gesamte Telekommunikationsmarkt seit Jahren in einer Konsolidierungsphase befindet, wie man aktuell auch wieder bei Siemens sehen kann. Das Marktumfeld ist derzeit insgesamt schwierig. Nach der Funktel-Ausgliederung werden wir uns ganz klar auf Sprach-, Daten- und Sicherheitslösungen fokussieren. Dabei wird der Channel weiterhin unser wichtigster Vertriebsweg bleiben, als zweites Standbein wollen wir jedoch verstärkt in das Carrier-Geschäft vordringen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir dieses Ziel erreichen können, da zahlreiche unserer Produkte sehr gut für die Vermarktung über den Channel wie auch für Netzbetreiber geeignet sind.
Ist ein Arbeitsplatzabbau vorgesehen?
Die Funkwerk AG – und nicht nur FEC – wird rund hundert von derzeit knapp 1.600 Arbeitsplätzen abbauen. Von diesem Abbau sind rund 60 bis 65 Stellen bei dem erst kürzlich übernommenen französischen Beschallungsspezialisten Bouyer betroffen. Es besteht also Restrukturierungsbedarf, aber nur in vergleichsweise geringem Umfang. Verärgert war ich in diesem Zusammenhang darüber, dass einige Medien über Standortschließungen bei FEC berichtet haben. Das ist völlig aus der Luft gegriffen – es gab bisher keine Schließungen und es sind derzeit auch keine geplant.